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Keine unnötigen IT-Ausgaben: Rightsizing statt Downsizing

Rightsizing betrifft nicht nur die Technologie. Um präziser zu sein, stößt es oft einen Prozess an, bei dem technologische Verbesserungen in Ausgleich mit der Effizienz der Mitarbeiter gebracht werden müssen. In einigen Fällen kann auf die Technologie zugunsten des menschlichen Faktors verzichtet werden: Letzten Monat nahm das Taxiunternehmen Manly Warringah Cabs aus Sydney Abschied von seinem sprachaktivierten Buchungssystem, bei dem man den Eindruck gewonnen hatte, es würde Kunden abschrecken, vor allem viele ältere Mitbürger. Stattdessen richtete das Unternehmen ein eigenes Buchungs-Center ein und setzt jetzt auf ein ausgeklügeltes Verteilsystem, das den gesamten Service verbessern soll.

In solchen Fällen rührt der Erfolg daher, das IT-Budget an der richtigen Stelle einzusetzen, nicht einfach wahllos überall. Ähnliche Vorteile erzielte das Holzfaser-Unternehmen Carter Holt Harvey im Jahre 2001, als es ein 50.000 Dollar teures SAP-basiertes Kreditoren-System einführte, das der Firma 12 Mio. Dollar an Einsparungen im Personalbereich beschert hat und die Effizienz steigerte. 16 Mitarbeiter arbeiten jetzt effizienter als die 35, die früher zu zwei Dritteln ihrer Zeit damit beschäftigt waren, Fehler aufzuspüren.

Natürlich wird keine Rightsizing-Maßnahme, die Personalkürzungen mit sich bringt, so ohne weiteres abgesegnet werden. Der Begriff „Rightsizing“ kann leicht als Euphemismus für „Downsizing“ verstanden werden (was selbst schon ein höflicher Ausdruck für „Menschen entlassen“ ist). Unter dem Strich mögen zwar Einsparungen möglich sein, aber unternehmenspolitische Erwägungen, Kosten für Umschulungen und andere Aspekte legen eher nahe, dass es sinnvoller ist, Mitarbeiter, die aufgrund von effizienteren Arbeitsabläufen durch Rightsizing nicht länger benötigt werden, an anderer Stelle im Unternehmen einzusetzen. Dies waren genau die Überlegungen bei CHH, die 2001 nicht nur ihr Kreditoren-System verbesserten, sondern gleich ihre gesamte interne IT-Abteilung auslagerten.

Aus dieser Abteilung wurde Oxygen, welches jetzt unabhängig ist, aber alle IT-Aufgaben von CHH erledigt sowie für andere externe Kunden arbeitet. Nach einigen schmerzlichen Anfangsschwierigkeiten hat sich die Trennung in hohem Maße ausgezahlt, indem sie für eine strukturelle Disziplin sorgte, die vorher unmöglich zu erzielen war, sagt Pat O’Connell, CIO von CHH.

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ZDNet.de Redaktion

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