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Ehestiftung zwischen Vertrieb und Fertigung

Die Herausforderung: eine automatisierte Auftragserfassung auf Grundlage der bewährten Systeme im Sinne des Investitionsschutzes. Es war ein logischer Schritt für Turck, zunächst eine Lösung durch Scriptprogrammierung zu erwägen. Dieser Ansatz hätte jedoch eine statische Lösung hervorgebracht, mit der das Unternehmen zukünftige Neuentwicklungen in der Geschäftslogik ausschließlich auf Programmierebene hätte anpassen können. So entschloss sich das Unternehmen, für die Kundenauftragserfassung mit eine EDI-Lösung (Electronic Data Interchange) einzuführen. Die Entscheidung fiel auf „BIS/BIC“ von der badischen Seeburger AG, Bretten. Damit lassen sich auf standardisierte Weise elektronische Formulare mit den Kunden austauschen. Helmut Wunderlich, Leiter Datenverarbeitung bei Turck: „Die Seeburger-Lösung soll einmal die zentrale Komponente zum Datenaustausch im Unternehmen werden und stellt schon jetzt eine geschäftskritische Applikation dar.“

Trotz der großen Bedeutung der EDI-Einführung war damit nur ein Teil des Problems gelöst. Noch fehlte eine Verbindung zur Produktion. Hier kamen das Integrations-Werkzeug „Verastream Host Integrator“ von der WRQ Software GmbH, Ratingen, zum Einsatz. Es ermöglicht die einfache Verbindung der PPS-Anwendung, die auf einem HP3000-System basiert, mit der Vertriebsanwendung. Die Implementierung erfolgte in Zusammenarbeit mit WRQ Consulting und benötigte insgesamt 20 Manntage.

Das Prinzip: Durch die Erstellung von Objektmodellen können Legacy-Daten mit Web- und Client/Server-Anwendungen integriert werden. Diese Objektmodelle bilden wiederkehrende Tätigkeiten wie die Auftragserfassung in der Hostanwendung ab. Konkret entwickelte das IT-Team von Turck einen Serverprozess, über den die Kundenauftragsdaten ohne manuelle Eingaben an das PPS-System weitergereicht werden. Die Daten stammen aus der EDI-Lösung und werden dem Host Integrator über eine Datenbank bereitgestellt. Da sich die Daten über das bestehende Benutzerinterface des PPS-Systems einpflegen lassen, bleibt die Datenbankkonsistenz erhalten. Die passenden Objektmodelle erstellten die Turck-Mitarbeiter mit dem grafischen Designtool des Host Integrators, so dass keine Programmierung auf Datenbankebene erforderlich wurde.


Helmut Wunderlich, Leiter Datenverarbeitung
bei der Werner Turck GmbH

„Die Automatisierung unserer Auftragserfassung hat geholfen die Prozesskosten signifikant zu senken“, freut sich Wunderlich. Beziffern kann er die Einsparungen allerdings nicht. Sie seien vom Controlling noch nicht ermittelt worden. Dennoch ist er von der Lösung so überzeugt, dass er mit Hilfe der gleichen Technik auch das Lager mit 20 bis 25 Millionen Bauteilen zu integriert hat. Trifft nun ein Auftrag ein, wird er automatisch an das PPS-System weitergereicht, das wiederum eine Liste der benötigten Teile erstellt und sie über die neue Schnittstelle des Integrationssystem an das Lagersystem weitergibt. Auf diese Weise werden die Materialdaten immer aktuell gehalten.

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ZDNet.de Redaktion

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