NTT sucht Mobilfunkpartner in Europa

Japans Telefonkonzern NTT Docomo ist auf der Suche nach einem Partner für das Mobilfunkgeschäft in Europa. Der „Financial Times“ gegenüber sagte NTT-Chef Keiji Tachikawa, man wolle sich mit einem der vier größten europäischen Mobilfunkbetreiber zusammenschließen, die in den kommenden ein bis zwei Jahren aus der Branchenkonsolidierung hervorgehen würden.

Es ist die Auffassung des Japaners, dass der europäische Markt nicht mehr als vier Betreiber verkrafte. Europa müsse sich neu ausrichten, und man werde sich mit einer Aktienbeteiligung an einem der vier Anbieter zusammenschließen, hieß es weiter.

NTT hält den Informationen nach weiterhin an seiner Expansionsstrategie im Ausland fest. Bisher hatte der japanische Konzern sich mit Kapitalbeteiligungen bei kleinen Konzernen Minderheitspositionen im Ausland gesichert.

Die US-Beteiligung AT&T Wireless hat erst kürzlich den UMTS-Start auf 2004 verschoben und so NTT erneut eine schwere Schlappe beigebracht. NTT hofft, über AT&T mit I-Mode den Einstieg in den US-Markt zu erhalten. Erst vor kurzem hatte NTT zudem abgelehnt, sich an einer Kapitalerhöhung für seine Minderheitsbeteiligungen KPN Mobile zu beteiligen, sodass der Anteil am wichtigsten europäischen Partner NTTs von 15 auf 2,2 Prozent sank. Mittlerweile lizenziert NTT I-Mode auch ohne Kapitalbeteiligung.

NTT hatte bisher mit seinen ausländischen Beteiligungen wenig Erfolg. So belasteten diese die Ergebnisse des japanischen Telekommunikationskonzerns erst im Oktober 2002. Der Japaner musste daher nach eigenen Angaben im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2002/2003 Abschreibungen auf seine Beteiligungen von 573 Milliarden Yen (umgerechnet 4,74 Milliarden Euro) vornehmen.

Dennoch: „An unserer Strategie hat sich nichts geändert.“ Es gäbe es vier Szenarien für das Ausland: „Die freundliche Partnerschaft, die technische Allianz und eine Minderheits- oder Mehrheitsbeteiligung. Zwar fehlt es Docomo an Erfahrungen mit dem vierten Szenario, trotzdem ziehen wir alle vier in Erwägung“, sagt Tachikawa gegenüber dem Blatt.

ZDNet.de Redaktion

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