Klez ist laut Sophos der meist verbreitete Wurm in 2002

Das Antivirenschutz-Unternehmen Sophos hat seine Top-Ten der Computerschädlinge für das Jahr 2002 veröffentlicht. Demnach seien fast 25 Prozent aller Virenvorfälle, die dem technischen Support-Team gemeldet wurden, auf den Klez-Wurm zurückzuführen. Dieser Schädling habe in diesem Jahr sieben Monate in Folge die Viren Top-Ten angeführt und sei damit der am meisten verbreitete Wurm des Jahres, so Sophos.

Auf Platz zwei rangiere der Bugbear-Wurm, obwohl er erst im Oktober 2002 entdeckt wurde. Der Passwortklau-Wurm Badtrans kam auf den dritten Platz. Neun Viren der Viren Top Ten 2002 sind laut dem Antiviren-Forscher Mass-Mailing Windows 32-Viren. Die einzige Ausnahme bilde Elkern, der vom Klez-Virus eingeschleust wurde. 87 Prozent der Virenmeldungen gingen demnach in diesem Jahr auf Windows 32-Viren zurück.

in 2002 am häufigsten aufgetretene Viren

1. W32/Klez (Klez Wurm) 24,1 Prozent

2.

W32/Bugbear (Bugbear Wurm)

17,5 Prozent

3.

W32/Badtrans (Badtrans Wurm)

14,6 Prozent

4.

W32/Elkern (Elkern Virus)

4,6 Prozent

5.

W32/Magistr (Magistr Wurm)

4,2 Prozent

6.

W32/MyParty (MyParty Wurm)

2,2 Prozent

7.

W32/Sircam (Sircam Wurm)

2,0 Prozent

8.

W32/Yaha (Yaha Wurm)

1.9 Prozent

9.

W32/Frethem-Fam (Frethem-Fam Wurm)

1,4 Prozent

10.

W32/Nimda (Nimda Wurm)

1,2 Prozent

Andere Schädling 26,3 Prozent

„Im Gegensatz zu früheren Spitzenreitern, wie beispielsweise Lovebug, die meist fast so schnell von der Bildfläche verschwanden wie sie auftauchten, ist Klez einer der Würmer, der sich extrem langsam aber sicher an die Spitze vorarbeitet. Er hat es geschafft, Anwender das ganze Jahr hindurch immer wieder zu befallen“, erklärt Gernot Hacker, Senior Technical Consultant bei Sophos. „Einen Schutz gegen Klez gibt es bereits seit dem ersten Tag seiner Entdeckung. Die einzige Erklärung für seinen andauernden Erfolg ist, dass manche Anwender ständig versäumen, ihre Anti-Viren-Software zu aktualisieren.“

Bekannte Windows 32-Viren, wie Klez und Yaha, ersetzten die E Mail-Adresse des Senders des Wurms mit einer anderen legitimen E Mail-Adresse. Dies führte zu einer Flut von Beschwerden darüber, dass unschuldige Anwender Würmer an Kunden, Lieferanten oder Kollegen verschickt haben sollen. Auch Mac-Anwender wurden beschuldigt; den Klez-Wurm versendet zu haben, obwohl es unmöglich ist, dass ein Mac infiziert ist. Dadurch wurden einige Sicherheits-Unternehmen in ärgste Verlegenheit gebracht, da sie fälschlicherweise Anwender beschuldigten, Viren weiter verbreitet zu haben.

Im Mai wurde David Smith, der Autor des Melissa Wurms, der für viele als Vorlage für weitere E Mail-fähige Würmer diente, in den USA wegen der Entwicklung eines Hacker-Tools für Linux zu einer 20-monatigen Haftstrafe und einer Geldstrafe von insgesamt 7500 Dollar verurteilt .

Für das kommende Jahr rechnet Sophos damit, dass sich der Siegeszug der Windows 32-Viren weiter fortsetzen wird, da diese Mass Mailing-Viren die meisten Auswirkungen haben. Für gezieltere Attacken erwartet Sophos einen Anstieg der Backdoor-Trojaner. Sie nutzen Schwachstellen in Betriebssystemen aus, um Remote Access Tools (RATs) zu implementieren. Durch RATs können Hacker Fernzugriff auf infizierte PCs erlangen.

Kontakt: Sophos, Tel.: 06136/91193 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

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