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Unfreie IT-Töchter

Amerikanische IT-Unternehmen gestatten ihren deutschen Tochtergesellschaften nicht sonderlich viel Freiraum beim strategischen und operativen Marketing. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Münchner Beratungsgesellschaft für strategische Kommunikation PR-Com. Befragt hat die Firma nach eigenen Angaben 67 Marketing-Verantwortliche von deutschen Tochtergesellschaften amerikanischer IT-Unternehmen. Es handle sich um Anbieter von Hardware, Software oder entsprechender Dienstleistungen.

Die IT-Branche unterscheide sich von anderen Branchen, weil ihre Produktzyklen extrem kurz und ihre Produkte darüber hinaus sehr komplex seien. Viele IT-Unternehmen tendierten aus diesem Grund zur Vereinfachung ihres Marketings, indem sie es weltweit gleichschalten und die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Märkte weitgehend ausklammern.

Damit einher gehend mache sich auch ein gewisses Desinteresse über die lokalen Marktgegebenheiten breit. Auf die Frage, ob die US-Mutter über die charakteristischen Anforderungen des deutschen Marktes Bescheid wisse, gab laut PR-Com rund die Hälfte (48 Prozent) der Befragten eine eher negative Antwort.

Das stromlinienförmige Marketing vieler US-Unternehmen mache zentrale Vorgaben notwendig, die den Freiraum der regionalen Tochtergesellschaften beschneiden. 82 Prozent der Befragten erklärten, genaue strategische Marketing-Vorgaben aus den USA zu erhalten.

Gerade in der PR würden strenge Vorgaben gelegentlich zur Posse, etwa dann, wenn Originaltexte wortwörtlich übersetzt werden und anschließend zur Kontrolle ins Englische zurück übersetzt werden müssen. Manch eine Tochtergesellschaft muss sogar originale, englischsprachige Presseinformationen an deutsche Journalisten verteilen.

76 Prozent der deutschen Tochtergesellschaften verfügen nach Angaben der Befragten über eine deutschsprachige Website, dessen Inhalt sie selbst pflegen können. 24 Prozent aber haben entweder keine deutschsprachige Website, oder sie können sie nicht selbständig pflegen.

Kontakt: PR-Com, Tel.: 089/599970 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

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