Auf billigere Ortsgespräche durch Call-by-Call-Verbindungen können die Bundesbürger in diesem Jahr nicht mehr hoffen. Frühestens im April 2003 würde es die ersten Angebote von Wettbewerbern der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) geben, sagte ein Sprecher des Branchenverbands VATM am Montag in Köln. Bei den Verhandlungen zwischen der Telekom und anderen Anbietern um Kostenbeteiligungen und Gebühren sei noch kein Ende abzusehen.
Auch technische Verzögerungen machen demnach den ursprünglich für den 1. Dezember geplanten Start von Call-by-Call im Ortsnetz unmöglich. Die Telekom besitzt im bundesweiten Durchschnitt mit einem 97-prozentigen Marktanteil bei Ortsgesprächen nach wie vor ein Quasi-Monopol.
Die Regulierungsbehörde RegTP steht der Verzögerung machtlos gegenüber: „Wir können erst aktiv werden, wenn die Deutsche Telekom und ihre Wettbewerber die Verhandlungen für gescheitert erklären und uns um Hilfe bitten“, sagte ein Behördensprecher in Bonn. Erst dann könne die Regulierungsbehörde eine entsprechende Anordnung treffen und auch die Gebühren festlegen, zu denen die Telekom den Wettbewerbern das Angebot von Ortsgesprächen ermöglichen muss.
Erst Mitte September hatte der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat einen Kompromiss gefunden, der die Einführung von Call-by-Call bei Ortsgesprächen ab 1. Dezember gesetzlich ermöglicht. Dabei kann der Kunde entweder durch Voreinstellung (Preselection) oder eine bestimmte Vorwahl mit verschiedenen Anbietern Telefongespräche führen, ohne die Telefonfirma zu wechseln. Dies ist bisher nur bei Fern- und Auslandsgesprächen möglich.
Kontakt: Deutsche Telekom, Tel.: 0800-3300700
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