Mit dem Führungswechsel bei der Telekom (Börse Frankfurt: DTE) hoffen die Wettbewerber des Bonner Konzerns auf ruhigere Zeiten. Ansätze, Konflikte auf dem Verhandlungswege und nicht vor Gericht zu lösen, könnten nun verstärkt werden, erklärte der Bundesverband der regionalen und lokalen Telekommunikationsgesellschaften (Breko) am Donnerstag nach der Wahl von Kai-Uwe Ricke zum neuen Telekom-Chef.
Breko-Geschäftsführer Rainer Lüddemann verwies dabei auf einen möglichen Personalwechsel in der Direktion Recht und Regulierung des Unternehmens, die bislang von Hans-Willi Hefekäuser geleitet wird. Mit einer möglichen Veränderung auf dieser Position sei es „denkbar, dass Dispute, die in der Vergangenheit konsequent vor Gericht ausgetragen werden mussten, nun am Verhandlungstisch zur Lösung geführt werden.“
Helmut Sihler hatte im Juli nach Beschluß des Aufsichtsrates die Geschäfte für maximal sechs Monate übernommen. Am morgigen Freitag kann er also abtreten. Mit Ricke tritt nun der Mann in Sommers Fußstapfen, der bereits vor fünf Monaten als heißer Kandidat galt. Externe Spitzenmanager waren offensichtlich nicht bereit, das schwere Erbe zu übernehmen: Sowohl die Vorstände von Infineon (Börse Frankfurt: IFX) als auch von Philips hatten das Angebot in den letzten Wochen abgelehnt.
Auch Ex-Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff war für einige Zeit im Gespräch. Zu den weiterne Kandidaten, die absagten, zählen Ex-VW-Chef Ferdinand Piëch, der Post-Vorstandsvorsitzende Klaus Zumwinkel und der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Werner Müller.
Zuletzt waren an der Suche nach dem neuen Telekom-Chef Headhunter beteiligt. angesetzt: Die Kölner Personalberatungsgesellschaft IFP bestätigte Ende Oktober auf Anfrage, von der Telekom mit der Kandidatensuche beauftragt worden zu sein. Mögliche Namen wollte Geschäftsführer Jörg Will damals allerdings nicht nennen.
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