Ego-Shooter und Gewaltfilme sollen „nicht ausschlaggebend“ für den Amoklauf von Erfurt gewesen sein – zu diesem Ergebnis kommt das Landeskriminalamt Thüringen in einem Täterprofil, dass zwei Wochen nach der Tat fertig gestellt worden ist. Nach Ansicht der Ermittler war der von den Eltern ausgeübte Erfolgsdruck der Hauptgrund, warum Robert Steinhäuser am 26. April zur Waffe griff.
Laut der heutigen Ausgabe des Magazins „Focus“ kommt die 20-seitige Analyse zu dem Schluss, dass „innerhalb der Familie ein relativ kaltes Klima herrschte“. Der Profiler André Volk wird mit den Worten zitiert: „Die heile Welt, von der am Anfang die Rede war, bröckelte, je tiefer wir vorstießen.“ Laut dem LKA soll es einen regelrechten „Abi-Druck“ gegeben haben.
Das Leben des Täters habe einer Kette von Niederlagen und Enttäuschungen geglichen. Letzer Tiefschlag sei der Verweis vom Gutenberg-Gymnasium gewesen, der ein halbes Jahr vor der Tat erfolgte.
Beim Amoklauf von Erfurt hatte ein 19-jähriger Schüler am 26. April 16 Personen getötet und sich anschließend selbst umgebracht. Es handelt sich um den größten Massenmord in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg.
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