Categories: Unternehmen

Ballmer von Zeugenliste gestrichen

Microsofts (Börse Frankfurt: MSF) CEO Steve Ballmer wird doch nicht vor Gericht aussagen. Der Konzern erklärte überraschend, dass man seinen Namen von der Zeugenliste für den Kartellrechtsprozess gestrichen habe. Sein Auftritt sollte ursprünglich direkt auf den von Bill Gates folgen (ZDNet berichtete).

Nun wurden an seiner Stelle benannt: Jim Allchin, der für die Entwicklung von Windows verantwortliche Manager; Linda Averett, Direktorin der Windows Digital Media Platform; John Bennett, Informatikprofessor von der University of Colorado sowie Kenneth Elzinga, Wirtschaftsprofessor an der University of Virginia.

Chairman Bill Gates hatte vor einer Woche einen souveränen Eindruck hinterlassen – und damit seinen hilflosen Video-Auftritt von vor drei Jahren vergessen gemacht. Gates schaffte es, die von den klageführenden Bundesstaaten vorgeschlagenen Auflagen – darunter der Verkauf einer abgespeckten Windows-Version – als ganz unmöglich und zu weit greifend darzustellen. Nur in wenigen Punkten konnte Staatsanwalt Steven Kuney den Mitbegründer von Microsoft festnageln (ZDNet berichtete ausführlich). Die schriftliche Aussage von Gates kann als „.pdf“-Datei herunterladen werden.

Der Wettbewerbskonflikt läuft seit Herbst vergangenen Jahres bekanntlich auf zwei Gleisen: Auf der einen Seite prüft die zuständige Bundesrichterin Colleen Kollar-Kotelly, ob der mit der US-Justiz ausgehandelte Kompromiss „im öffentlichen Interesse“ ist; auf der anderen Seite haben die neun Staaten, die die Einigung ablehnen, die ursprüngliche Klage gegen Microsoft aufrecht erhalten und damit einen neuen Prozess erzwungen. 25 weitere Staaten haben sich kürzlich angeschlossen. Als Strafmaß fordern sie erneut ein „Windows light“ ohne Komponenten wie Internet Explorer oder Windows Media Player sowie eine teilweise Offenlegung des Windows-Quellcodes (ZDNet berichtete).

Die juristischen Auseinandersetzungen um Microsoft in den USA hatten vor vier Jahren begonnen, nachdem der Konzern seinen eigenen Internet-Browser in sein marktbeherrschendes Betriebssystem Windows eingebaut hatte. Die Kartellrechtsbehörden sahen darin einen Monopolmissbrauch zu Schaden des Konkurrenten Netscape.

Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

DSL oder Kabel – Welcher Anschluss passt zu Ihnen?

Internet in den eigenen vier Wänden ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Denn egal, ob Homeoffice…

42 Minuten ago

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

5 Stunden ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

5 Stunden ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

5 Stunden ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

20 Stunden ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

22 Stunden ago