Wegen Missmanagements und zu hohen Vorstandsbezügen will die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) der Führung der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) auf der kommenden Hauptversammlung die Entlastung verweigern. Der Vorstand um Konzernchef Ron Sommer sei verantwortlich für die „katastrophale Kursentwicklung“ der T-Aktie, die seit der letzten Hauptversammlung 42 Prozent ihres Wertes eingebüßt habe, erklärten die Aktionärsschützer am Montag in Frankfurt am Main.
Der Aufsichtsrat habe dem Vorstand dennoch eine millionenschwere Erhöhung der Bezüge genehmigt, so dass auch das Kontrollgremium auf dem Aktionärsstreffen am 28. Mai in Bonn keine Entlastung erhalten dürfe. Die T-Aktie habe sich in den vergangenen zwölf Monaten deutlich schlechter entwickelt als der Deutsche Aktienindex (DAX) der 30 wichtigsten Unternehmen, erklärte die SdK.
Dieser habe seit der letzten Telekom-Hauptversammlung nur 18 Prozent an Wert eingebüßt. Ursachen seien der verschobene Schuldenabbau, der erstmalige Konzernverlust und die ungewissen Ertragsaussichten im Geschäft mit den neuen UMTS-Mobilfunknetzen. Zudem habe der Vorstand das Vertrauen in die Seriosität des Unternehmens beschädigt, da er im vergangenen Sommer der finnischen Sonera in geheimer Absprache erlaubt habe, 22 Millionen T-Aktien lange vor dem Auslaufen der Haltefrist zu veräußern.
Dem Telekom-Aufsichtsrat wirft die SdK vor, die Gesamtbezüge um knapp 90 Prozent auf nunmehr 17,4 Millionen Euro erhöht zu haben. Er habe damit „ein falsches Signal gesetzt, denn angesichts einer Dividendensenkung um 40 Prozent hätten die Bezüge sinken müssen.“ Darüber hinaus habe der Aufsichtsrat noch 1,7 Millionen Aktienoptionen für den achtköpfigen Vorstand gebilligt. Sollte der Kurs der T-Aktie bis 2011 wieder auf 66,5 Euro steigen, könnten die Telekom-Vorstände mit einem zusätzlichen Einkommen von 33,7 Millionen Euro rechnen.
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