Im Kartellrechtsprozess gegen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) haben sich vier führende amerikanische Handelsorganisationen gegen die im November erzielte Einigung des Konzerns mit dem Justizministerium ausgesprochen. Zu den Unterzeichnern des Schreibens an die zuständige Richterin Colleen Kollar-Kotelly zählen SBC Communications, Procomp sowie die Association for Competitive Technology. Das Abkommen sei alles andere als in öffentlichem Interesse.
Nach Ansicht des Procomp-Rechtsvertreters Robert Bork, der auf eine eigene Karriere als Richter zurückblicken kann, enthält die Einigung „eine ganze Reihe von Defiziten“. Er halte es für eine „Niederlage“ des Justizministeriums. Das fragliche Abkommen vom November vergangenen Jahres sieht vor, dass das Betriebssystem Windows in seiner aktuellen Form bestehen bleiben kann. Microsoft muss daraus keinerlei Komponenten entfernen. Nun jedoch werden erneut Nachbesserungen dieses Abkommens gefordert, die auch eine Entfernung des Explorers aus Windows enthalten.
Auf einer speziellen Seite präsentierte Microsoft Anfang der Woche den Geschäftsführer Steve Ballmer in einer Gerichtsanhörung vom 8. Februar. Darin sagt er unter anderem: „Ich bin der Überzeugung, dass wir alle Windows-Produkte vom Markt nehmen müssen, um den neuen Vorschlägen gerecht zu werden.“ ZDNet stellt die Aussagen Ballmers in seinen Video-News vor.
Die juristischen Auseinandersetzungen um Microsoft in den USA hatten vor mehr als vier Jahren begonnen, nachdem der Konzern seinen Browser Internet Explorer in sein marktbeherrschendes Betriebssystem Windows eingebaut hatte. Die Kartellrechtsbehörden sahen darin einen Monopolmissbrauch zu Schaden des Konkurrenten Netscape.
Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760 (günstigsten Tarif anzeigen)
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