Der Abmahnwahn im Internet scheint sich immer weiter zu steigern: Nun hat die österreichische Site http://www.meteodata.at diversen Homepage-Betreibern eine Abmahnung geschickt und diese aufgefordert, zwischen 1000 und 10.000 Euro zu zahlen. Der Grund: Die Webmaster hatten einen Link auf Medeodata.at gelegt, dies wird aber in den AGBs der Site verboten.
Dort heißt es wörtlich: „Bei einer gewünschten Verlinkung zur METEO-data-Homepage ist vorher das Einverständnis der METEO-data GmbH einzuholen“. Nach einem Bericht des ORF wurden bereits zahlreiche Betreiber von Web-Sites abgemahnt. In dem Schreiben werden die Webmaster aufgeklärt, dass sie wiederrechtlich gehandelt hätten und deshalb für die „unerlaubt genutzten Leistungen“ bezahlen müssten. „Die Zeiten sind vorbei, in denen einfach hin und her gelinkt wurde, wie man will“, wird der Marketingchef der Firma, Rene Hellwig, zitiert.
Dieser hat gegenüber ZDNet den ORF-Bericht kritisiert. Es sei nicht um das Setzen eines reinen Links gegangen, sondern um direktes Content-Grabbing. Im konkreten Fall habe ein Webmaster per Link eine Framesite in einem neuen Fenster öffnen lassen, auf der weder der Urheber noch die Menueleiste von Meteodata sichtbar war. „. Dadurch wird eine fremde Leistung als eigene Leistung dargestellt“, so Hellwig. Man habe nie Abmahnungen für das reine Setzen von Links versetzt, wehre sich aber gegen das beschriebene Vorgehen: „Der Aufbau und die Struktur der Meteodata-Homepage stellt in ihrer Gesamtheit eine eigentümliche geistige Schöpfung wissenschaftlicher Art dar“, lässt das Unternehmen wissen. Durch das Linken auf Teilbereiche der Site werde das Bearbeitungsrecht des Urhebers außen vor gelassen.
Die oberössterichische Firma ist nach eigenen Angaben eines der ersten privatwirtschaftlich geführten Wetterdienste in der Alpenrepublik. Für die Prognosen würden „hochqualifizierte Akademiker“ eingesetzt, heißt es auf der Site.
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