Windows XP: Was ist für Gamer drin?

Die gute Nachricht für Spieler ist, dass Hardware-Hersteller sich mit XP bei der Treiberprogrammierung auf ein Betriebssystem konzentrieren können. Bessere Treiber sollten also schneller zur Verfügung stehen. Microsoft empfiehlt die Verwendung digital signierter Treiber für Windows XP. Diese Treiber müssen vom Hersteller zuvor an Microsoft gesandt werden, wo sie dem WHQL-Kompatibilitätstest unterzogen werden. Windows XP untersucht Treiber beim Laden auf die digitale Signatur hin und gibt eine Warnung aus, falls keine Signatur gefunden wurde. Einige Anwender sind aufgrund von Gerüchten besorgt, nach denen XP die Verwendung von Treibern, die nicht von Microsoft formell untersucht wurden, verhindern würde. In der Vorversion ist dies nicht der Fall, denn XP begnügte sich mit einem entsprechenden Warnhinweis vor Installation der neuen Treiber. Man kann dieses Verhalten allerdings in der Systemsteuerung ändern.

Egal jedoch, wie gut die Gerätetreiber für Windows XP sein werden: einige ältere Spiele werden auf dieser Plattform nicht mehr laufen. Der neue Kernel wurde nicht auf Abwärtskompatibilität optimiert. Zwar konnten wir DOS-Grafik meistens zur Mitarbeit überreden, beim Sound sah es allerdings fast immer anders aus.

Die überwiegende Zahl von getesteten Windows-Spielen machte unter Windows XP keine Probleme, aber einige Windows 95-Titel warteten mit zahllosen Haken auf. Animierte Cutscenes in Bad Day at the Midway und Jedi Knight waren schrecklich ruckelig – im Spiel selbst gab es dagegen nichts zu bemängeln. Microsoft Arcade ließ sich problemlos laden und spielen, bis auf den Umstand, das in einigen Spielen die Maus nicht mehr zu steuern war. Auch hatten einige ältere Installationsprogramme so ihre Schwierigkeiten. Davon einmal abgesehen sind aktuellere Klassiker wie Starcraft und Half-Life fehlerfrei zu spielen. In XP steht ein Kompatibilitätsmodus zur Verfügung, der allerdings nur von begrenztem Nutzen zu sein scheint. Microsoft informiert, dass diese Funktion einige ältere Anwendungen ausführt, indem „eine Umgebung emuliert wird, die eher dem Verhalten der Betriebssysteme Windows 95 oder Windows NT 4.0 entspricht“. Bei den Inkompatibilitäten, auf die wir stießen, hatte dieser Modus allerdings keinen Erfolg.

Wie Windows ME bietet auch XP einen schnellen Bootvorgang. Vom ersten Muckser des Computers bis zum Desktop vergingen gerade einmal 30 Sekunden – ein deutlicher Vorsprung gegenüber Windows 98 und Vorgängern. Die meisten Änderungen dort sind auf den ersten Blick kosmetischer Art: weichere Optik mit niedlichen Schatten für Maus und Sanduhr, die für einen dreidimensionalen Eindruck sorgen. Dieses Komfortprinzip gilt auch für die runden, schattierten Schaltflächen und die pastellfarbenen Menüs, die nun ein- und ausgeblendet werden, statt einfach zu erscheinen. Am Design von Windows wurde also stark gearbeitet. Microsoft will auch ein Wirrwarr von Symbolen und Menüs vermeiden. Dazu wurde das Startmenü in eine Art Konsole verwandelt, von der aus sich die letzten fünf benutzten Programme starten lassen und das Zugriff auf die Systemsteuerung und die Ordner mit Ihren Musik-, Dokumenten- und Bilddateien bietet.

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ZDNet.de Redaktion

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