Die DSL-Flatrate von 1&1: Opfer der Poweruser?

Die Aufregung in den Newsgroups ist groß: Mehrere Monate hatte 1&1 mit einer DSL-Flatrate für 19,90 Euro (rund 39 Mark) geworben. Inzwischen wurde der Tarif eingestellt (ZDNet berichtete) und die Alt-Kunden bekommen zur Zeit schriftlich das Angebot, auf die neuen Tarife umzusteigen.

„Natürlich haben wir vorab versucht, den Traffic-Verbrauch zu kalkulieren. Uns lagen aber keine Vergleichszahlen vor, weil T-Online und AOL natürlich ihre Daten nicht rausgeben. Eine Flatrate ist immer eine Mischkalkulation und wir haben den Traffic unserer User einfach unterschätzt“, räumte der Sprecher von 1&1, Michael Frenzel, im Gespräch mit ZDNet ein.

Im Oktober erreichte ein User laut Frenzel dann die Marke von 75 GByte Traffic. „Den Einnahmen von 20 Euro standen in diesem Fall Ausgaben in Höhe von 380 Euro (rund 750 Mark) gegenüber. Nachdem dann einige User im Monat November nach nur zwei Wochen schon 60 GByte verbraucht hatten, musste wir die Reißleine ziehen.“

Nach den jetzt vorliegenden Nutzungszahlen hat 1&1 die neuen Tarife berechnet: Für Privatkunden bietet die United Internet Tochter nun einen Internet-Zugang für 16,90 Euro an, der zeitlich unbegrenzt ist und bei dem der User fünf GByte pro Monat verbrauchen darf. Jeder weitere MByte wird in diesem Tarif mit 0,5 Cent berechnet. „Für 80 Prozent unserer Flatrate-Kunden wird der Zugang damit drei Euro günstiger. Die anderen User können den Business-Tarif wählen, der 39,90 Euro (rund 78 Mark) kostet und keine Traffic-Grenze hat“, informierte Frenzel.

Jeder Kunde wird per E-Mail darauf hingewiesen, wenn die Traffic-Grenze fast erreicht ist. Die Anwender könnten dann selbst entscheiden, was sie machen: „Entweder der Kunde hat im Controlcenter eine Traffic-Sperre bei fünf GByte eingerichtet, dann kann er den Zugang nicht mehr nutzen und ist damit sicher, nie mehr als 16,90 Euro pro Monat zu zahlen. Oder er setzt ein anderes Limit, beispielsweise bei sieben GByte. Dann zahlt er pro Monat maximal 27,14 Euro“, erklärt der 1&1-Sprecher.

Kunden, deren Verträge jetzt gekündigt wurden, haben drei Möglichkeiten: 1.) Sie unternehmen nichts und werden dann automatisch in den neuen Fünf-GByte-Tarif umgestellt. 2.) Sie steigen in einen anderen 1&1-Tarif um oder 3.), sie nutzen das ihnen zustehende Sonderkündigungsrecht und beenden den Vertrag. „Die rund 27.000 Kunden, die wir im Rahmen unserer DSL-Initiative gewonnen haben, können natürlich die vollen drei Monate kostenlos surfen und in dieser Zeit gibt es auch keine Traffic-Begrenzung“, so Frenzel.

Kontakt:
1&1, Tel.: 01805/605405 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

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