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Gefangene verkaufen online

Schon seit längerer Zeit werden in den Justizvollzugsanstalten (JVA) von Niedersachen Produkte für die Außenwelt produziert und verkauft. Bisher mussten Interessen hierfür in die örtlichen JVA gehen und die Produkte dort kaufen. Ab sofort kann die Bestellung online erfolgen. Das Porto beträgt sieben Mark.

„Wir haben hier in Niedersachsen rund 6500 Gefangene. Sie stellen Produkte vom rostfreien Edelstahlgrill bis zum Ziehpferdchen aus Holz her. Wir möchten den Gefangenen zeigen, dass ihre Produkte auch in der Außenwelt ankommen und sie nicht nur ihre Zeit mit sinnlosen Tätigkeiten verbringen“, erklärt Olaf Grimsehl von der Justizvollzugsarbeitsverwaltung des Landes Niedersachsen, gegenüber ZDNet.

Für die JVAs ist dies ein großer Sprung: „Vorher konnten die Produkte nur vor Ort gekauft werden, jetzt kann man sie weltweit bestellen. Wir sind von der Steinzeit ins 21. Jahrhundert gesprungen“, so Grimsehl weiter. Die Site ist erst seit wenigen Tagen im Netz und schon zeigen sich erste Erfolge: „Wir haben bisher Bestellungen aus dem gesamten Bundesgebiet und der Schweiz erhalten. Dazu zahlreiche Anfragen von Bürgern und Unternehmen“, freute sich Grimsehl, der den Shop mit initiiert hat.

Große Banner-Werbung wird es für den Shop aber nicht geben: „Wir setzen auf zufriedene Kunden, die dann wieder bei uns bestellen. Neben unseren eigenen Produkten bieten wir auch Unternehmen unsere Dienstleistungen – so zum Beispiel das Verpacken von Produkten – an“, informierte Grimsehl.

Das Arbeitsentgelt für die Gefangenen liegt bei rund 15 Mark pro Tag. Bei den Produktpreisen hat man sich an marktüblichen Preisen orientiert. Wer bekommt den Gewinn? „Der Gewinn fließt zurück in die Kassen des Justizministeriums. Das Geld wird in die Justizvollzugsanstalten investiert“, so Grimsehl.

ZDNet.de Redaktion

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