Categories: Unternehmen

Angeblich geringer Schaden durch Cyber-Attacken

Die acht großen US-Sites, die bisher Opfer von „Denial-of-Service“-Angriffen wurden, üben sich in Schadensbegrenzung. Die Attacken hätten nur geringen finanziellen Schaden angerichtet, ließen die Unternehmen verlauten.

Zwischen Montag und Mittwoch waren neben der amerikanischen Site von ZDNet auch die Seiten von Yahoo, Ebay, Buy.com, Amazon, E-Trade, CNN und MSN betroffen. Bei den „Denial-of-Service“-Angriffen erzeugen der oder die Täter sehr große Datenmengen, mit denen sie gefälschte Anfragen an die Server der attackierten Site richten. Ein „normaler“ Computer kann solche Massen nicht erzeugen. Deshalb sind die Ermittler des FBI überzeugt, dass Cyber-Vandalen unbemerkt die Maschinen ahnungsloser Dritter infiziert haben.

„Der Großteil unserer Kunden konnte auch während der Attacke ihren Handel normal fortsetzen“, erklärte ein E-Trade-Sprecher. Die Attacke hätte für die Site keinen materiellen Schaden bewirkt.

Ebay, dessen Site für rund fünf Stunden lahmgelegt war, will sich nicht zu den Schäden äußern. Das Unternehmen hat allerdings Kunden eine Entschädigung versprochen, die sich durch die Attacke benachteiligt fühlen. Der Sprecher des Unternehmens, Kevin Pursglove, erklärte, es sei noch „zu früh“, um sich zu den Schäden zu äußern. Nach seinen Angaben würden auf Ebay.com täglich zehn Millionen Dollar Umsatz gemacht. Ein eventueller Schaden würde sich durch das starke Umsatzwachstum in den Quartalszahlen kaum auswirken, so Pursglove.

Yahoo bezeichnete eventuelle Schäden als „unerheblich“. Der Grund dafür liege darin, dass ein Großteil der Einnahmen nicht aus E-Commerce, sondern aus der Werbung stammt. Die Seitenabrufe seien inzwischen auf den üblichen Standard zurückgekehrt.

Juristen mahnen indes zur Ehrlichkeit: Es sei der Sache nicht besonders förderlich, wenn der Schaden heruntergespielt werde, erklärte der aufs Internet spezialisierte Anwalt Marc Bernstein. „Ein Angeklagter könnte sich später auf diese Äußerungen berufen und behaupten, dass er keinen großen Schaden angerichtet habe“, erklärte Bernstein.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

AMD steigert Umsatz und Gewinn im ersten Quartal

Server-CPUs und Server-GPUs legen deutlich zu. Das Gaming-Segment schwächelt indes.

4 Stunden ago

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

2 Tagen ago

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

2 Tagen ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

2 Tagen ago

Chips bescheren Samsung deutlichen Gewinnzuwachs

Das operative Ergebnis wächst um fast 6 Billionen Won auf 6,64 Billionen Won. Die Gewinne…

2 Tagen ago

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

3 Tagen ago