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EU untersucht Windows 2000

Die Europäische Kommission will Windows 2000 näher unter die Lupe nehmen. Einige Elemente des NT-Nachfolgers könnten gegen das Kartellrecht der Europäischen Union verstoßen, teilte der Wettbewerbskommissar der Union, Mario Monti, gestern mit.

„Ich habe grünes Licht für die Untersuchung von Windows 2000 gegeben“, erklärte Monti. Der Kommission seien Berichte vorgelegt worden, nach denen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) sein neues Betriebssystem mit anderen Produkten des eigenen Unternehmens gebündelt habe. „Sie sollen das derart gemacht haben, dass nur Microsoft-Produkte untereinander vollkommen kompatibel sind“, so Monti.

Dadurch hätten die Konkurrenten des Software-Riesen einen enormen Wettbewerbsnachteil, erklärte der Politiker. „Die Kunden würden dadurch wiederum gezwungen, Windows 2000 zu kaufen.“ Monti führte weiter aus: „Wer auch immer die Dominanz im Servermarkt erringt, hat dadurch auch eine führende Stellung im E-Commerce.“

Auf die Frage, ob Microsoft seinen europäischen Launch von Windows 2000 verschieben sollte, antwortete Monti, dass das Unternehmen darüber selbst entscheiden müsse. Es sei noch „viel zu früh“, um über eventuelle Sanktionen gegen Microsoft zu spekulieren.

Das US-Justizministerium und die Generalstaatsanwälte von ursprünglich 20 US-Bundesstaaten (jetzt: 19) hatten Microsoft im Mai 1998 wegen Verstößen gegen das amerikanische Wettbewerbsrecht verklagt. Auslöser war die Zwangskopplung von Browser und Betriebssystem, die das Unternehmen PC-Herstellern abverlangte. Der zuständige Richter Thomas Jackson hat das Unternehmen Ende vergangenen Jahres in seinen „Findings of Facts“ als schuldig im Sinne der Anklage bezeichnet. Allerdings ist dieser Prozess noch nicht am Ende.

Zum Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft hat ZDNet ein Diskussionsforum eingerichtet, in dem Befürworter und Gegner des Prozesses debattieren können.

Über technische Details von Windows 2000 und den aktuellen Stand der Entwicklung konkurrierender Betriebssysteme informiert ein umfangreiches ZDNet-Special.

Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760

ZDNet.de Redaktion

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