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Pinnacle Instant CD/DVD

Immer mehr Anbieter springen auf den Zug der Digital Media-Suites auf, angefangen von Apple bis hin zu Roxio. Nun ist Pinnacle Instant CD/DVD an der Reihe. Wie viele seiner Konkurrenten, so z. B. Nero Burning ROM, die Empfehlung unserer Redaktion, ist dieser Alleskönner in der Lage, auf eine Reihe verschiedener Medien-Typen zu brennen und zu kopieren. Außerdem enthält die Software ein komplettes Tool zum Importieren und Bearbeiten von Videos, das wesentlich ausgeklügelter ist als die entsprechenden Angebote von Nero oder dessen Mitstreiter Roxio Easy CD & DVD Creator 6.0. Allerdings erscheint Instant CD/DVD, wie auch Roxio, wie eine Ansammlung schlecht integrierter einzelner Tools. Dennoch war die Software jeder ihr gestellten Aufgabe gewachsen und zeigte in allen Tests gute Leistungen.

Im Großen und Ganzen ist Nero aufgrund seiner unkomplizierten Oberfläche und seines niedrigen Preises zwar noch immer vorzuziehen, doch wenn man auf der Suche nach einem Programm ist, mit dem sich Videos bearbeiten und brennen lassen, bietet Instant CD/DVD hierfür eine umfassende Lösung.

Setup und Bedienung

Die Installation von Instant CD/DVD ist ein Kinderspiel, dank eines vereinheitlichten Installationstools, das mit nur einem Klick die Anwendung lädt (nur auf PCs – leider gibt es keine entsprechende Version für Macs). Wäre die gesamte Oberfläche von Instant CD/DVD so einfach wie das Installationstool, würde die Suite im Test viel besser abschneiden.

Instant CD/DVD ist eigentlich eine Zusammenstellung aus verschiedenen Tools, Dienstprogrammen und kompletten Pinnacle-Anwendungen. So ist z. B. eine Vollversion des Video-Editors Pinnacle Expression enthalten. Instant CD/DVD ist im Grunde genommen nur ein attraktives Startmenü, mit dem man für das jeweilige Projekt die entsprechende Software aufrufen kann. (Will man z. B. Videodateien bearbeiten oder importieren, wird Expression geöffnet.) Leider haben die verschiedenen Programme der Suite keine gemeinsame Benutzeroberfläche, weswegen man nicht so leicht zum Startmenü zurückgelangen oder in ein anderes Projekt wechseln kann. Dies ist nur über ein erneutes Starten des Hauptprogramms möglich (über das Startmenü von Windows oder vom Desktop aus).

Zudem sind einige Tools schwer zu finden, selbst über das eigene Startmenü der Anwendung. So bedarf es z. B. einiger Minuten, bis man herausfindet, wie sich das Programm zur Erstellung von CD-Etiketten aufrufen lässt, wobei unter Umständen sogar ein Blick ins Handbuch erforderlich ist. Eine derart planlose Integration ist auch in anderen neuen Digital Media-Suites wie beispielweise Roxios Easy CD & DVD zu finden. Nur Apples iLife, das nicht in einer PC-Version vorliegt, hat diese Aufgabe gut gemeistert.

Leider wartet Instant CD/DVD auch nicht mit einem vereinheitlichten Erscheinungsbild der verschiedenen Dienstprogramme auf. Die Qualität der Bedieneroberfläche hängt ganz von dem jeweils benutzten Programm ab. So erhält man mit Instant CD/DVD eine Vollversion von Expression 2.2.43, ein Video-Bearbeitungstool mit einem witzigen, cartoonmäßigen Aussehen. Andere Programme haben hingegen eine spartanisch und zweckmäßig ausgelegte Bedieneroberfläche im Windows Explorer-Stil, so z. B. die Kopiersoftware InstantDisc 7.0. Der Wechsel zwischen diesen Oberflächen ist ziemlich störend, besonders da die Toolmenüs ständig woanders zu finden sind.

Funktionen

Instant CD/DVD ist jeder Aufgabe gewachsen, die mit Disc-Medien zu tun hat. Es kopiert CDs und DVDs, erstellt Speicher- und MP3-Discs (Daten-CDs), schreibt MP3- und WMA-Dateien von Audio-CDs und importiert sogar digitale Videos und brennt VCDs, SVCDs und DVDs. (Nahezu alle DVD-R/RW-, DVD+R/RW- und DVD-RAM-Laufwerke werden unterstützt.) Während man bei Nero gezwungen ist, sich einen Encoder zum Brennen von MP3s sowie ein weiteres Tool zum Erstellen verschiedener Video-Discs zuzulegen, sind bei Instant CD/DVD all diese Funktionen enthalten.

Darüber hinaus kann Instant CD/DVD Disc-Medien in mehr Formaten brennen als die meisten Anwendern wohl jemals benötigen dürften. Zusätzlich zu den bereits erwähnten Standardformaten kann die Suite ISO 9660-Daten-CDs, CD-Extra-, CD-Enhanced-, CD-Plus-, MixedMode-, und Apple HFS-Discs erstellen (obwohl es keine Mac-Version dieser Software gibt) und viele mehr. Im Test wurden etliche verschiedene Discs mit einem standardmäßigen CD-Brenner von HP und dem DVD-Writer DVD100i von HP erstellt, wobei Instant CD/DVD sich als präzise und schnell erwies.

Außerdem ist in Instant CD/DVD ein Audio-Bearbeitungstool enthalten, mit dem man durch das Verbinden und Zusammenfügen verschiedener Audio-Tracks neue Kreationen erstellen kann. Darüber hinaus steht ein simples Tool zum Erstellen von CD-Etiketten mit einer spärlichen Auswahl an Vorlagen und Design-Tools zur Verfügung. Wie mit den meisten Brennprogrammen erhält der Anwender neben der Software einige druckbereite Blätter Etikettenpapier und ein Kunststoff-Werkzeug zum Zentrieren der Etiketten auf den Discs.

Das Brennpaket enthält die komplette Version von Pinnacle Expression, einem Video-Bearbeitungstool für Anfänger, wodurch Instant CD/DVD noch interessanter wird. Expression ist für Neulinge einfach zu benutzen und erstellt attraktive DVD-Menüs. Viele Leser haben zwar über Performance-Probleme bei der Software geklagt, in den Tests ging jedoch immer alles glatt.

Service und Support

Obwohl die Fülle des über 200 Seiten starken Handbuchs, das Instant CD/DVD beiliegt, durchaus positiv auffällt, ist es doch schlecht geschrieben und teilweise schwer verständlich. Ansonsten bietet Pinnacle für Instant-CD/DVD einen Support über Online-Foren, E-Mail (Antworten kamen innerhalb eines Werktags) und Telefon. Die Telefonnummer des Supports ist jedoch im Support Center-Programm im Expression-Ordner versteckt und nicht so ohne weiteres zu finden. Der telefonische Support steht Montag bis Freitag von 9.00 bis 18.00 Uhr zur Verfügung und kostet in Deutschland 9 Cent pro Minute.

Fazit

Pinnacle Instant CD/DVD ist einen Versuch wert, wenn man seine grundlegenden Authoring-Funktionen um Video-Import- und Bearbeitungstools bereichern will; die planlose Integration der Tools ist allerdings abschreckend.

ZDNet.de Redaktion

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