I-Mode soll einen Vorgeschmack auf UMTS bieten und den Kunden zeigen, was heute schon technisch möglich ist. E-Plus hat eine zweistelligen Millionenbetrag investiert, und jeder Content-Anbieter noch einmal rund 25.000 Euro, um direkt vom Start weg dabei zu sein. ZDNet hat sich die neuen Dienste angeschaut: Alles bunt und in Farbe, aber leider sonst kaum anders als bei WAP.

Die I-Mode Content Partner werden alle auf einem übersichtlichen Portal präsentiert. Die Übersicht ist in neun Kategorien unterteilt: News/Wetter, Sport, Chat/Mail/Web, Freizeit/Fun, Melody/Pictures, Unterwegs, Finanzen, Shopping und Nachschlagen. In diesen Kategorien befinden sich jeweils maximal 9 Anbieter oder weitere Kategorien. Praktisch: Durch Drücken der 0 auf der Tastatur gelangt man immer eine Ebene zurück.

Nachrichten und Sport

Bei der Lektüre der Nachrichten fällt die Farbe weniger ins Gewicht, schließlich kann man auch auf einem guten WAP-Display bequem Texte lesen. Wenig Begeisterung lösen die Bilder aus. Diese sind auf dem kleinen Display nur schemenhaft zu erkennen und bieten nur eingeschränkten Informationsgehalt. Positiv fällt die geringe Ladezeit auf: Die Bilder sind innerhalb von wenigen Sekunden da, was angesichts der zur Verfügung stehenden Bandbreite von 54,4 Kilobit pro Sekunde und Bildern in Briefmarken-Format nicht verwundert.

Sport-Fans werden vom Live-Ticker begeistert sein. Einmal ausgewählt kann man die aktuellen Spiel-Berichte jederzeit durch Aktualisieren neu laden und zahlt nur für diese Datenübertragung. Wenig Spass dürfte bei den Erotik-Angebote sein. Die Bilder – natürlich nur gegen 2 Euro-Abogebühr zu sehen – sind auf dem Display mit seinen blassen Farben nur schemenhaft zu erkennen. Und ein Live-Chat dürfte dank 1 Cent pro Kilobyte wohl in erster Linie Spaß bei den Buchhaltern von E-Plus auslösen.

Lexika und Spiele

Praktisch ist dagegen die Rubrik „Nachschlagen“. Jederzeit kann man auf Brockhaus, Duden und Wörterbücher von Pons zurückgreifen – und dies sogar recht schnell und einfach. Fans von Online-Versteigerungen dürften Gefallen an der Möglichkeit finden, bei Ebay ständig den Verlauf ihrer Versteigerungen verfolgen zu können.

Eher enttäuschend ist bisher der Spiele-Bereich: Da das erste E-Plus-Endgerät für den I-Mode Dienst kein Java unterstützt, bestehen die Spiele nur aus statischen Bildern. Das vielbeworbene Moorhuhn-Spiel ist daher kein Ballerspiel, wie man es vom PC her kennt, sondern eine Tamagotchi-Imitation. In der „Moorhuhn-Arena“ können dann I-Mode Besitzer ihre Kampfhühner gegeneinander antreten lassen.

Musik, Stadtpläne und Finanzen

Interessant ist der Bereich Klingeltöne, denn diese klingen auf dem Nec-Handy dank 16-Stimmen Synthesizer wie Musik, wenngleich die Klangqualität nicht mit einer CD verglichen werden kann. Dafür ist die Ladezeit angenehm kurz und die zahlreichen Anbieter – darunter Jamba und Handy.de – bieten eine breite Auswahl, die man einfach direkt aufs Handy laden kann.

Wer in fremden Städten schnell mal die Orientierung verliert, der wird den Bereich „Unterwegs“ schätzen lernen: Falk-Stadtpläne stehen – für 50 Cent pro Monat im Abo – zum Download bereit. Hier kann I-Mode die Vorteile des Farbdisplays ausspielen. Die Karten lassen sich erkennen und können im Ernstfall eine verzweifelte Suche verhindern.

Im Bereich Finanzen tummeln sich bekannte Größen aus der Internet-Welt: Die Online-Banken Comdirect und S-Broker, die Zeitschrift „Der Aktionär“ und der Online-Service Onvista.

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ZDNet.de Redaktion

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