Das Konzept des hierarchischen Speichermanagements (HSM) ist nicht neu. Vor ein paar Jahrzehnten, als die Plattenlaufwerkskapazität noch begrenzt war, war es üblich, nur die aktuellen und wichtigen Daten auf Festplatte zu speichern und ältere, nicht elementare Daten auf Bändern, um sie dann bei Bedarf wieder bereitzustellen. Für die Automatisierung dieser Prozesse standen verschiedene Werkzeuge zur Verfügung.

„Virtualisierung gibt es schon seit Ewigkeiten“, so Ian Selway, Produktmanager bei HP Network Storage Solutions. Hersteller sprechen gerne über die Zukunft und die Möglichkeiten, in der Wirklichkeit geht es jedoch laut Selway darum, Betriebskosten zu sparen und Geschäftswerte zu steigern.

Zwar böten Chipspeicher den Vorteil sehr hoher Verfügbarkeit der Daten, doch habe dies seinen Preis. Daher mache es Sinn, Daten entsprechend den Anforderungen an Verfügbarkeit und Leistung zu klassifizieren und diese Klassen auf Speicherklassen zu übertragen, so Selway weiter.

„Für Unternehmen, die viel Speicherkapazität benötigen, ist der Ansatz der Speicherdifferenzierung durchaus eine Überlegung wert“, so Greg Bowden, Business Manager bei Dimension Data. „Dabei können zwei unterschiedliche Speicherklassen eingesetzt werden, um unterschiedliche Servicestufen zu ermöglichen. Eine Speicherklasse könnte grundsätzlich Redundanz erzeugen, dagegen könnte eine weitere Klasse Datenreplikation mit Redundanz, Daten-Snapshots zur Datensicherung, Reporting und ähnliches übernehmen.“

Unser Appetit nach Information ist unersättlich.

Michael Burnie, Managing Director bei Network Appliance

Obwohl Plattenspeichermedien im Preis einen historischen Tiefstand erreicht haben, ist aufgrund des Zuwachses an Datenvolumen durch E-Mail, CRM-Systeme und dergleichen in den meisten Unternehmen die Speicherung aller Daten mit dieser Methode finanziell nicht machbar, insbesondere wenn man Disaster Recovery-Maßnahmen mit einschließt. Zwar fallen die Preise pro Byte bei Plattenspeichermedien, doch wird dieser Vorteil durch den höheren Bedarf an Speicherplatz aufgehoben. Speicherhersteller verzeichnen geringe Einnahmen, während IT-Leiter ständig steigende Ausgaben haben, obwohl sie gerade das Nötigste einkalkulieren.

„Unser Appetit nach Information ist unersättlich“, so Michael Burnie, Managing Director bei Network Appliance Australien und Neuseeland. Die anwachsende Datenflut lässt die Nachfrage nach Sekundärspeichern (kostengünstige, langsamere Platten wie Serial ATA) steigen, da die Unternehmen es sich nicht leisten können, alle Daten auf Primärspeichern abzulegen. Burnie dazu: „Man kann keine teuren Speicher kaufen, wenn man mit Blade-Servern und anderen Billigtechnologien arbeitet“. Auf jeden Fall würden „die Tertiärspeicher [Bandspeicher] nie ganz von der Bildfläche verschwinden“.

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ZDNet.de Redaktion

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