Erste Details zum Windows XP Service Pack 1

Das Service Pack 1 bietet die Möglichkeit, den Zugriff des Anwenders auf den Internet Explorer und andere Microsoft-Implementationen der so genannten „Middleware“ zu entfernen.

Tatsächlich können durch die Installation des SP1 und des Anpassens der Standard-Einstellungen für die Middleware aber nur Verknüpfungen und Symbole entfernt werden; es werden keine Programme wirklich deinstalliert. Selbst wenn ein OEM beispielsweise einen nicht von Microsoft stammenden Browser als Standard-Browser einstellt, kann der Anwender den Internet Explorer immer noch starten, indem er im Start-Menü Ausführen wählt und IEXPLORE in die Befehlszeile eingibt.

Der Erhalt einer ausführbaren Version des IE auf dem System ist notwendig, um den Support für viele Dritt-Anwendungen zu gewährleisten, die durch das Ausführen der Datei IEXPLORE.EXE auf den Browser zugreifen. Wichtiger aber ist es vielleicht, den Support für Windows Update und Office Update zu gewährleisten – die speziellen Microsoft-Websites, die Patches, Treiber und andere Updates für Windows und Microsoft Office bereitstellen. Wird Windows Update aus dem Menü Start / Alle Programme oder aus dem Hilfe- und Support-Center gewählt, wird der Internet Explorer gestartet, um auf die Update-Seiten zuzugreifen.

Nach der Installation des Service Pack 1 wird die Windows XP-Funktion Automatische Updates genau wie zuvor arbeiten und den Anwendern für einige Updates die Auswahl zwischen Benachrichtigungs- und Download-Optionen geben. Aber nicht alle Updates des Betriebssystems und der Anwendungen sind über automatische Updates verfügbar.

Für die Kommunikation mit dem Server und das Durchsuchen des lokalen Computers, um zu bestimmen, welche Updates bereits installiert sind und welche nicht, sind Windows Update und Office Update von ActiveX-Kontrollen abhängig (bei denen es sich um Programme mit nativem Code handelt).

Obwohl es einigen Browsern möglich ist, ActiveX zu implementieren (beispielsweise gibt es ein Mozilla ActiveX-Projekt), ist doch der Internet Explorer der einzige bereits am Markt befindliche Browser, der ActiveX-Kontrollen unterstützt. Anwender von Windows XP müssen also den IE verwenden, um Updates für Windows XP und für Microsoft Office erhalten zu können.

In den Rechtsmittel-Verfahren der letzten Zeit, die auf den Kartellrechts-Prozess gegen Microsoft folgten, behauptete Microsoft, es werde Komplikationen verursachen, falls das Unternehmen gezwungen würde, den Internet Explorer und andere Middleware aus seinem Betriebssystem zu entfernen. Das Problem der automatischen Updates scheint ein überzeugendes Beispiel für solche Komplikationen zu sein. Die Kläger-Staaten behaupteten, Windows XP Embedded demonstriere, dass die Entfernung des Internet Explorers auch für die Desktop-Version von Windows XP ein gangbarer Weg sei. Allerdings zieht die Behauptung der Staaten nicht die Tatsache in Betracht, dass eingebettete Anwendungen keine dynamischen Aktualisierungen des Betriebssystems über das Internet vorsehen.

Aufgrund der beträchtlichen Größe des Service Pack 1 arbeitet Microsoft auch an einer Technologie zur Ermöglichung gestaffelter Updates, wodurch Anwender nur die Teile des Service Packs herunterladen müssen, die sie nicht bereits auf ihrem Computer installiert haben. Weitere bedeutende Teile des Service Packs, darunter auch das .Net Framework, sind optionale Komponenten.

ZDNet.de Redaktion

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