Microsofts Longhorn zwischen Innovation und Verzögerung

„Wenn Sie so sind wie ich, werden Sie es nicht glauben, ehe Sie es nicht direkt Bit für Bit vor Augen haben“, schreibt Abrams. „Sie werden nicht nur einen Eindruck vom neuen Look & Feel bekommen, von dem, was wir machen, sondern Sie werden auch ein Software Development Kit sowie Tools erhalten, die die Programmierung der umfangreichen neuen Managed APIs unterstützen, die Longhorn bietet.“

APIs (Application Programming Interfaces) beschreiben, wie Entwickler Hardware und Anwendungssoftware an das Betriebssystem anbinden können. Bei Longhorn versucht Microsoft präziser zu verwalten, wie Programme Zugriff auf Windows-Systemressourcen wie Speicher und Festplatten haben. Zu diesem Zweck führt das Unternehmen ein Managed API-Modell ein, das besser vor Programmabstürzen schützen soll. Diese Technologie wird von führenden Vertretern von Microsoft schon lange als Mittel angepriesen, Windows zuverlässiger zu machen.

Microsoft wird auch die nächste Version seines .NET Framework vorstellen, die Software zur Ausführung von Programmen und Web Services-Anwendungen. Die neue Version mit dem Codenamen Indigo wird es Entwicklern ermöglichen, auf einfache Weise die Managed APIs und das Sicherheitsmodell von Longhorn zu nutzen.

Was die Benutzeroberfläche betrifft, ist noch unklar, wie viel von dem Design mit dem Codenamen Aero gezeigt werden wird. Microsoft bot eine Vorschau einiger Features der Benutzeroberfläche auf der Windows Hardware Engineering Conference im Mai. Man hegt die Befürchtung, dass die Oberfläche kopiert werden könnte, ehe Microsoft Longhorn überhaupt ausliefert, wenn man zu früh zu viel von deren Look & Feel verrät.

Trotzdem finden sich einige frühe Designstudien bereits auf den Websites von Windows-Enthusiasten. Führende Vertreter von Microsoft haben die Screenshots als Arbeitsbeispiele bezeichnet, die zeigen, woran man arbeite, die aber nicht unbedingt den aktuellen Stand der Dinge widerspiegeln.

Longhorn – die Neuerungen Übersicht
Neue Benutzeroberfläche Mit dem neuen Design (Codename Aero) dürfte Microsoft den Trend weiterverfolgen, die Optionen für den Benutzer noch präziser an den Dateityp oder das jeweilige Gerät anzupassen.
Neues Dateisystem Das neue Dateisystem namens WinFS greift auf die Technologie relationaler Datenbanken von SQL Server zurück, um die Art der in einer Datei vorhandenen Informationen besser auswerten zu können, z.B. Foto, Musik.
Engere Integration Microsoft hat gleichzeitig mit der Einführung von Longhorn neue Versionen von Office sowie vielen anderen seiner Softwareprogramme angekündigt, was das Unternehmen als „integrierte Innovation“ bezeichnet.
Managed Code Neue APIs (Application Programming Interfaces) werden für einen besseren Schutz von Windows gegenüber Programmabstürzen sorgen.
Quelle: Microsoft

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ZDNet.de Redaktion

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