Categories: RechtRegulierung

Bestechungsvorwürfe: SAP erzielt Einigung mit US-Behörden

SAP hat sich zur Zahlung von 230 Millionen Dollar bereiterklärt, um Ermittlungen von US-Behörden gegen das Walldorfer Softwarehaus beizulegen. Das US-Justizministerium warf SAP vor, Regierungsvertreter in Indonesien und Südafrika bestochen zu haben.

Angeklagt war SAP vor einem Gericht im US-Bundesstaat Virginia wegen Verschwörung zur Verletzung von Bestimmungen des Foreign Corrupt Practices Act (FCPA) sowie der Zahlung von Bestechungsgeldern an südafrikanische und indonesische Beamte. Laut einer Pressemitteilung des Office of Public Affairs wurde die Einigung auch mit Justizbehörden in Südafrika abgesprochen.

Im Rahmen der Einigung unterwirft sich SAP zudem über einem Zeitraum von drei Jahren einem „Aufschub der Strafverfolgung. „SAP hat Schmiergelder an Beamte staatlicher Unternehmen in Südafrika und Indonesien gezahlt, um wertvolle Regierungsaufträge zu erhalten“, sagte die stellvertretende Generalstaatsanwältin Nicole Argentieri von der Strafabteilung des Justizministeriums. „SAP hat die Verantwortung für Korruptionspraktiken übernommen, die ehrlichen Unternehmen im globalen Handel schaden“, ergänzte die US-Staatsanwältin Jessica Aber für den Eastern District of Virginia. „Wir werden auch weiterhin Bestechungsfälle energisch verfolgen, um einheimische Unternehmen zu schützen, die sich an das Gesetz halten, während sie auf dem internationalen Markt tätig sind.“

In Südafrika soll SAP versucht haben, Regierungsbeamte im Zeitraum zwischen 2013 und 2017 unter anderem Bargeld und Luxusgütern zu beeinflussen. Um die Bestechungen zu ermöglichen, sollen zudem Buchhaltungsunterlagen gefälscht worden sein. Die Bestechungsvorwürfe in Bezug auf Beamte in Indonesien beziehen sich indes auf die Jahre von 2015 bis 2018.

„SAP hat voll mit den Behörden kooperiert, und mit diesen Vergleichen sind alle Compliance-Angelegenheiten, die in den USA und Südafrika untersucht werden, abgeschlossen“, zitiert CNBC einen SAP-Sprecher. „Das Verhalten einiger ehemaliger Kollegen und Partner in der Vergangenheit spiegelt weder die Werte der SAP noch unsere Verpflichtung zu ethischem Verhalten wider.“

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Bericht: Neue Finanzierungsrunde bewertet OpenAI mit mehr als 100 Milliarden Dollar

Als Geldgeber sind Apple, Microsoft und Nvidia im Gespräch. OpenAI sucht angeblich frisches Geld zum…

2 Tagen ago

Wieviel Datenschutz bietet mein Device wirklich?

BSI veröffentlicht IT-Sicherheitskennzeichen für mobile Endgeräte. Wirtschaft und Zivilgesellschaft konnten Kriterien dafür mit bestimmen.

3 Tagen ago

8 von 10 Unternehmen von IT-Angriffen betroffen

Laut Bitkom-Studie beläuft sich der Gesamtschaden auf rund 267 Milliarden Euro. China werde zum Standort…

3 Tagen ago

Google schließt vier schwerwiegende Lücken in Chrome

Sie erlauben unter Umständen eine Remotecodeausführung. Updates stehen für Chrome für Windows, macOS, Linux und…

3 Tagen ago

Neue Management-Möglichkeiten für Apple-Geräte

Apple hat auf der WWDC einige Neuerungen für das Gerätemanagement vorgestellt. Eine Einordnung von Surendiran…

3 Tagen ago

Angriffe auf anfällige Windows-Treiber nehmen zu

Kaspersky ermittelt einen Anstieg der Anzahl der Attacken um 23 Prozent. Anfällige Treiber lassen sich…

3 Tagen ago