Mozilla Firefox und Google Chrome sind zwar seit Jahren auch für Apples Mobilbetriebssysteme iOS und iPadOS erhältlich, allerdings nur in speziellen Versionen, die auf Apples eigener Browserengine WebKit aufbauen. Wie The Register berichtet, gehen beide Unternehmen inzwischen davon aus, dass diese Einschränkung in absehbarer Zeit aufgehoben wird.
Gemäß den Richtlinien für den Apple App Store müssen Browser unter iOS ausschließlich WebKit nutzen. Apple will so verhindern, dass Apps von Drittanbietern ohne Kontrolle von Apple eigenen Code ausführen können. Das Unternehmen begründete diesen Schritt stets mit einer höheren Sicherheit.
Das Mozilla an einer Version von Firefox mit der eigenen Gecko-Engine für iOS arbeitet, leitet The Register aus einem Eintrag in einem GitHub Repository für Code der iOS-Version von Firefox ab. Dort fragte demnach ein Open-Source-Entwickler bereits im Dezember, wofür ein bestimmter Code-Beitrag gedacht sei. Laurie Marceau, Senior Software Developer bei Mozilla, antwortete, der Code sei für „ein anderes Projekt außerhalb dieses Repository“.
Der Open-Source-Entwickler schreib daraufhin: „Danke, ich kann es kaum abwarten, bis die EU die Situation klärt und wir einen echten Gecko Firefox für iOS haben können“, was Marceau wiederum mit einem „Daumen nach oben“-Emoji kommentierte. Ein Mozilla-Sprecher bestätigte auf Nachfrage zudem, dass sich Mozilla mit einer Gecko-basierten Version von Firefox für iOS beschäftige, für den Fall, dass sich Apples Browserrichtlinie ändere.
Zudem bestätige Google gegenüber The Register in der vergangenen Woche, an einem „experimentellen Prototypen“ von Chrome zu arbeiten, um mehr über bestimmte Aspekte der App-Performance unter iOS zu erfahren. Nutzern werde diese Chrome-Version nicht zur Verfügung stehe, da sich Google weiterhin an Apples Regeln halte.
Die fraglichen Regeln stehen allerdings unter Druck der Wettbewerbshüter aus Brüssel. So soll Apple planen, mit der Einführung von iOS 17 die Installation von App Stores von Drittanbietern zuzulassen – um nicht künftig gegen den europäischen Digital Markets Act zu verstoßen. Bedenken der Wettbewerbshüter richten sich allerdings auch gegen den Zwang, ausschließlich WebKit-basierte Browser für iOS zuzulassen.
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