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Web-Sites als Umweltsünder

Ein Forschungsteam von Payless Power hat rund 50 beliebte Websites nach ihren Umweltauswirkungen bewertet. Wie viel CO2 verursacht eigentlich ein einziger Website-Besuch? Verwenden einige dieser Websites Server und Infrastrukturen, die mit nachhaltiger Energie betrieben werden, und wie verändert das die Gleichung?

Die Ergebnisse sind ein interessanter Beitrag zur Bewusstseinsbildung der Verbraucher.  Auch wenn die Verbraucher vielleicht nicht direkt eine große E-Commerce-Plattform wegen des ökologischen Fußabdrucks ihrer digitalen Schaufenster meiden, so ist es doch eine willkommene Erinnerung daran, dass die kleinen Entscheidungen, die die Verbraucher treffen, von den Marken, die sie unterstützen, bis hin zu Dingen wie Verpackung, Lieferzeiten und Methoden, sich summieren.

Methodik

Das saubere Ranking-System, mit dem der Rang einer Website ermittelt wurde, berücksichtigte, ob eine Website mit nachhaltiger Energie wie Solar- und Windenergie betrieben wird, wie viel CO2 eine Website pro Besuch und pro Jahr produziert und wie viele Bäume benötigt werden, um die CO2-Emissionen einer Website zu absorbieren.

Payless Power stützte sich bei seinen Berechnungen auf den Website Carbon Calculator unter websitecarbon.com. Der Kohlenstoff-Rechner, ein Projekt von Wholegrain Digital, einer nachhaltigen WordPress-Agentur, unterstreicht, wie groß der Kohlenstoff-Fußabdruck des Internets ist. Das Internet verbraucht eine Menge Strom. 416,2 TWh pro Jahr, um genau zu sein. Zum Vergleich: Das ist mehr als das gesamte Vereinigte Königreich verbraucht.

Von den Rechenzentren über die Übertragungsnetze bis hin zu den Milliarden angeschlossener Geräte, die wir in der Hand halten – all das verbraucht Strom und verursacht wiederum Kohlenstoffemissionen, die mindestens so hoch sind wie die der weltweiten Luftfahrtindustrie.

Die drei schlechtesten Websites für die Umwelt, basierend auf dem Test von Payless Power, sind BlockFi, GameStop und Nordstrom. Kryptowährungen im Allgemeinen schnitten schlecht ab, wobei das inzwischen aufgelöste FTX ebenfalls ganz oben auf der Liste steht und Crypto.com unter den Top Ten zu finden ist.

Interessanter ist, dass die NASA, die über eine medienreiche Website verfügt, auf Platz 11 der Liste landete, knapp vor der US-Umweltschutzbehörde EPA auf Platz 12. Die Website des Census Bureau lag nicht weit dahinter und war schmutziger als 81 % der anderen getesteten Websites. Amazon war schmutziger als 61 % der getesteten Websites.

Die Websites, die am schlechtesten abschnitten, hatten eine Kombination aus medienreichen Seiten und einem Mangel an erneuerbarer Energie. Google dagegen schnitt sehr gut ab und produzierte von allen getesteten Websites am wenigsten CO2 (5.480 Gramm pro Jahr). Das ist nicht überraschend, wenn man bedenkt, wie spärlich die Landing Page von Google.com ist und dass das Unternehmen erneuerbare Energien in seiner Webinfrastruktur einsetzt.

ZDNet.de Redaktion

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