Das Metaverse mag im Moment noch ein Konzept sein, aber die Möglichkeiten scheinen jedoch schon jetzt riesig. Dies wird vor allem dann handfest, wenn man die Fortschritte und die Erschwinglichkeit im Bereich der erweiterten Realität (XR) mit der dezentralen Natur und der Zusammensetzbarkeit von Web3, Kryptowährungen, dezentralem Finanzwesen und der zugrunde liegenden Blockchain-Technologie kombiniert.

Das Metaverse soll das menschliche Engagement und die Interaktionen verändern und die Grenzen der Kommerzialisierung verschieben. In einer aktuellen Umfrage unter 200 deutschen Verbrauchern gab die Mehrheit der Befragten an, eine klare Vorstellung vom Metaverse zu haben. Die Hälfte stellt sich darunter eine virtuelle Realität vor. Je rund ein Zehntel denken dabei an eine reine Gaming-Welt und lediglich 20 Prozent haben bisher noch gar nichts davon gehört. Interessant ist an dieser Stelle, dass für ein gutes Drittel (35 Prozent) die Vorteile des neuen digitalen Raums überwiegen. Lediglich ein geringer Anteil (14 Prozent) sehen das Metaverse kritisch und nur drei Prozent bewerten es klar negativ.

Leider ist das Metaverse auch eine völlig neue Welt mit Sicherheitsrisiken, Schwachstellen und berechtigten Bedenken der Nutzer. Denn so sehr diese Innovationen die Grenzen der menschlichen Interaktion verschieben können, so sehr bieten sie auch neue Möglichkeiten für Betrug, Cyberkriminalität und Scams.

Wohin sich Metaverse, Web3 und NFTs entwickeln werden oder ob Blockchain eine brauchbare Infrastrukturtechnologie bleiben wird, ist schwierig vorherzusehen. Was sich jetzt allerdings schon feststellen lässt, ist, dass diese Umgebungen bessere Ansätze für die Informationssicherheit benötigen. Fakt ist, dass viel Geld in diesen Bereich investiert und viel Geld gestohlen wird. So berichtete das Blockchain-Analyseunternehmen Elliptic, dass DeFi-Plattformen bis heute bereits 12 Milliarden US-Dollar verloren haben.

Und die Sicherheitsprobleme, die es heute gibt – Betrug, Identitätswechsel, Diebstahl von Anmeldedaten, Social Engineering, Schwachstellen, Fehlinformationen und so weiter – werden mit den Menschen in das Metaversum gelangen und möglicherweise noch mehr Schaden anrichten. Im Metaverse werden sich Phishing-Angriffe mit Deep-Fake-Technologie als vertrauenswürdige Institutionen oder als Avatare von Bekannten ausgeben können.

Menschen, die sich für das Metaversum interessieren, werden bereits heute durch Phishing-Betrügereien getäuscht, bei denen betrügerische NFTs, Metaversum-Landverkäufe und andere dubiose Web3-Projekte über soziale Medien, Discord-Kanäle, E-Mails und Kommentare zu beliebten YouTube-Videos angeboten werden.

Ein weiteres Sicherheitsproblem im Metaversum sind beispielsweise Trolle, aber auch sexuelle und rassistische Belästigungen, mit denen die Menschen bereits auf den meisten digitalen Plattformen konfrontiert sind. Die Unmittelbarkeit der VR kann sich jedoch noch verheerender auf das psychische Wohlbefinden ihrer Opfer auswirken. Diese und andere Bedenken spiegeln auch die Umfrageergebnisse wieder, so sehen über 60 Prozent der Teilnehmer die größte Gefahr für die Nutzer in einer möglichen Suchtgefahr und drohendem Realitätsverlust. Der noch fehlende rechtliche Rahmen bei der Nutzung dieser Innovation bereitet fast der Hälfte Sorgen und rund 40 Prozent stufen den die Möglichkeit des Missbrauchs des Metaverse durch Kriminelle als eine Bedrohung ein.

Die Risiken für Kinder sind besonders hoch, da sie mit größerer Wahrscheinlichkeit das Metaversum erkunden, bevor es ihre Eltern tun, und so ungeeigneten Inhalten ausgesetzt werden, ohne dass wir, die Eltern oder Betreuer, es bemerken. Die meisten bestehenden VR-Welten bieten bereits eine Reihe von Instrumenten, um dies zu bekämpfen, z. B. persönliche Bereiche, Stummschaltung, Sperrung und Meldung von bösartigem oder gar toxischem Verhalten.

Als Eltern ist es daher wichtig, dass sie sich selbst und gefährdete Gruppen wie ihre Kinder über die Risiken aufklären und ihnen zeigen, wie wichtig es ist, diese Werkzeuge zu nutzen, um sich und ihre Familien in dieser neuen Welt genauso zu schützen wie außerhalb.

ZDNet.de Redaktion

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