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Hintermänner der Ransomware REvil kaufen Quellcode der KPOT-Trojaners

Die Cyberkriminellen, die hinter der Ransomware REvil stecken, haben ihr Arsenal an Hacking-Tools ausgeweitet. Laut einer Quelle von ZDNet.com ersteigerten sie in einem russischen Untergrundforum den Quellcode der Malware KPOT. Der Trojaner wird zum Diebstahl vertraulicher Informationen eingesetzt.

Die Entwickler von KPOT hatten sich zuvor entschlossen, die Arbeit an der Schadsoftware einzustellen und sich stattdessen anderen Projekten zu widmen. Der Verkauf organisierten sich über ein bei Cyberkriminellen beliebtes Forum, wie der unabhängige Sicherheitsforscher Pancak3 berichtet. Als Startpreis wurden 6500 Dollar aufgerufen.

Einziger Bieter war demnach ein Nutzer namens UNKN, bei dem es sich um ein bekanntes Mitglied der REvil-Ransomware handelt. Er habe die geforderten 6500 Dollar geboten. Andere Mitglieder des Forums hätten den Startpreis indes als überhöht eingestuft und nicht an der Auktion teilgenommen.

KPOT wurde erstmals im Jahr 2018 beschrieben. Inzwischen liegt die Version 2.0 der Schadsoftware vor, die nun veräußert wurde. KPOT gilt als klassischer „Information Stealer“. Der Trojaner ist in der Lage, Anmeldedaten für verschiedene Anwendungen von einem infizierten System zu stehlen. Dazu gehören laut einer Analyse von Proofpoint aus dem Jahr 2019 Browser, Messenger, E-Mail-Clients, VPNs, RDP-Dienste, FTP-Anwendungen, Geldbörsen für Kryptowährungen und Computerspiele.

Pancak3 geht davon aus, dass die die REvil-Erpesser KPOT übernommen haben, um die Schadsoftware weiterzuentwickeln und ihren vorhandenen Hackerwerkzeugen hinzuzufügen. Ihr Waffenarsenal setzen die Hacker bevorzugt für zielgerichtete Attacken auf Unternehmensnetzwerke ein.

Der Kaufpreis von 6500 Dollar sollte für die REvil-Gang kein Hindernis gewesen sein. In einem Interview mit einem russischen Youtube-Kanal behauptete kürzlich ein Mitglied der Gruppe, REvil habe inzwischen Lösegelder in Höhe von mehr als 100 Millionen Dollar eingebracht.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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