KashmirBlack: Botnet attackiert WordPress, Joomla und Drupal

Sicherheitsforscher von Imperva machen das seit November 2019 aktive Botnet KashmirBlack für zahlreiche Angriffe auf Websites beziehungsweise deren Content Management Systeme wie WordPress, Joomla und Drupal verantwortlich. Ziel der Kampagne ist es, die Server der Seiten mit Malware zu infizieren, um Kryptowährungen zu schürfen.

Inzwischen hat das Botnet den Forschern zufolge eine Größe erreicht, die es den Hintermännern ermöglicht, täglich Tausende Websites ins Visier zu nehmen. Zu diesem Zweck wurde unter anderem im Mai die Befehlsinfrastruktur ausgebaut und das Arsenal an verfügbaren Exploits erweitert. Die Infrastruktur soll inzwischen aus mehr als 60 Servern bestehen.

„Das Botnet verwaltet Hunderte von Bots, von denen jeder mit den Befehlsservern kommuniziert, um neue Ziele zu empfangen, Brute-Force-Angriffe durchzuführen, Hintertüren zu installieren und die Größe des Botnetzes zu erweitern“, erklärten die Imperva-Forscher.

Neue potenzielle Opfer findet das Botnets bei Scans nach Website, die veraltete Software einsetzen. Die Angriffe nutzen Exploits für bekannte Schwachstellen, um die Seiten und ihre Server zu infizieren.

Den Forschern zufolge setzten die Cyberkriminellen seit November 2019 insgesamt 16 Sicherheitslücken ein. Darunter sind bekannte Bugs in PHPUnit, JQuery, Joomla, Magento, Yeager CMS, WordPress, vBulletin, WebDAV sowie Plug-ins für mehrere Plattformen. Die Anfälligkeiten erlauben das Einschleusen und Ausführen von Schadcode aus der Ferne, Brute-Force-Attacken oder das Hochladen beliebiger Dateien. Betroffen sind auch die CMS-Plattformen, PrestaShop, Magento, osCommerce und OpenCart.

„Während unserer Recherchen wurden wir Zeuge seiner Entwicklung von einem Botnet mittlerer Größe mit grundlegenden Fähigkeiten zu einer massiven Infrastruktur“, ergänzten die Forscher. Hinter dem Botnet vermuten sie einen Hacker namens Exect1337, der wiederum zu einer indonesischen Hackergruppe gehören soll, die als PhantomGhost bezeichnet wird.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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