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Analyst: WeChat-Verbot belastet Apples iPhone-Verkäufe deutlich

Der bekannte Apple-Analyst Ming-Chi Kuo geht davon aus, dass US-Sanktionen gegen WeChat erhebliche Auswirkungen auf Apples Umsatz haben werden. In einem Bericht für Investoren, der MacRumors vorliegt, sagt Kuo vor allem einen deutlichen Rückgang der iPhone-Verkäufe voraus. Aber auch andere Produkte des Unternehmens aus Cupertino sollen unter einem Verbot der chinesischen Messaging-App leiden.

Allerdings zieht Kuo zwei unterschiedliche Szenarien in Betracht, da er nicht weiß, welche Reichweite ein US-Verbot haben wird. Unklar ist ihm zufolge, ob Apple die WeChat-App nur aus der US-Version des App Store entfernen muss oder weltweit – also auch in China.

„Da WeChat in China zu einer alltäglichen Notwendigkeit geworden ist und Funktionen wie Messaging, Zahlungen, E-Commerce, Social Networking, Nachrichtenlesen und Produktivität integriert, glauben wir, dass die Lieferungen von Apple-Hardwareprodukten auf dem chinesischen Markt deutlich zurückgehen werden“, zitiert MacRumors aus dem Bericht. „Wir schätzen, dass die jährlichen iPhone-Auslieferungen um 25-30% zurückgehen werden.“

Sollten die US-Sanktionen nur den US-Markt betreffen, erwartet Kuo einen Rückgang von Apples Smartphone-Verkäufen um 3 bis 6 Prozent. Auf andere Produkte wie AirPods, iPad, Apple Watch und sogar Macs soll sich ein WeChat-Verbot ebenfalls auswirken – je nach Szenario erwartet Kuo ein Minus von weniger als drei Prozent oder von bis zu 25 Prozent.

MacRumors weist indes auf einem möglichen Widerspruch in Kuos Analyse hin. Im Juni-Quartal erzielte Apple nämlich nur rund 15 Prozent seines Gesamtumsatzes in China. Da ein Verbot aber in erster Linie den chinesischen Markt betreffe, sei Kuos Schätzung von einem Umsatzminus von bis zu 30 Prozent nicht nachvollziehbar.

Kuo rät Investoren trotzdem, ihre Anteile an bestimmten Apple-Lieferanten zu reduzieren, darunter LG Innotek und Genius Electronic Optical. Allerdings räumt er auch ein, dass die von US-Präsident Trump in seiner Executive Order angedrohte Sperre erst am 20. September in Kraft treten soll und bis dahin genug Zeit bleibe, um die Sanktionen zu ändern oder zu präzisieren.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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