Studie: Eines von 142 Passwörtern lautet „123456“

Ein Forscher hat die Ergebnisse einer der bisher größten Studien zur Wiederverwendung von Passwörtern veröffentlicht. Dazu analysierte er eine Milliarde durchgesickerte Anmeldedaten. Jedes 142. Untersuchte Kennwort ist demnach der Klassiker „123456“.

Eine andere Zahl zeigt ebenfalls, dass viele Nutzer Passwörter wiederverwenden: Der Datensatz mit einer Milliarde Passwörtern enthielt lediglich weniger als 169 Millionen unterschiedliche Kennwörter. Die wiederum gehörten zu etwas mehr als 393 Millionen unterschiedlichen Nutzernamen.

Davon wiederum entsprachen 7 Millionen Passwörter der Zeichenfolge „123456“, die als eines der schwächsten Kennwörter angesehen wird. Es ist damit, und zwar zum fünften Mal in Folge, das am häufigsten wiederverwendete Kennwort. Die Tausend am häufigsten verwendeten Kennwörter entsprechen zudem 6,6 Prozent aller untersuchten Passwörter.

Analysiert wurden die Daten von Ata Hakçıl von der Orta Doğu Teknik Üniversitesi in Ankara. Er stellte auch fest, dass die durchschnittliche Passwortlänge bei 9,48 Zeichen liegt, was die Mindestanforderungen oftmals übertrifft. Sicherheitsexperten empfehlen jedoch in der Regel 16 bis 24 Zeichen für ein sicheres Passwort.

Bedenklicher ist der Studie zufolge jedoch die fehlende Komplexität von Passwörtern. Nur 12 Prozent der untersuchten Zeichenfolgen enthielten mindestens ein Sonderzeichen. 29 Prozent der Passwörter bestanden indes nur aus Zeichen, 13 Prozent nur aus Zahlen. Damit waren 42 Prozent anfällig für sogenannte Wörterbuch-Angriffe, bei denen Kennwörter anhand vorgefertigter Listen erraten werden. Der Aufwand für solche Angriffe ist sehr gering sodass sich bei solchen Passwörter nicht die Frage stellt, ob sie geknackt werden können, sondern nur wann sie geknackt werden.

Ein weiteres Detail, das das Knacken von Passwörtern vereinfachen kann: 34,41 Prozent aller Passwörter enden mit einer Zahl. Aber bei nur 4,5 Prozent aller Kennwörter steht eine Zahl am Anfang.

Auf eine Forderung für sichere Passwörter verzichten Experten indes inzwischen – seit Anfang des Jahres auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik: die regelmäßige Änderung von Kennwörtern. Anderen Studien zufolge führt ein häufiger Passwortwechsel unter Umständen zur Wahl eines unsicheren Passworts, weil sich Nutzer komplexe Kennwörter nur schlecht merken können.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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