Categories: Workspace

Cisco separiert Routing und Switching von der Hardware

Cisco kündigt an, dass die Software, die bislang mit Switches, Routern und anderen Netzwerkprodukten verfügbar war, nun auch unabhängig von der Hardware verfügbar ist. Cisco bietet jetzt IOS XR als Software-Produkt für Service Provider, erweitert IOS XE und ermöglicht es auch das Nexus OS unabhängig von der Hardware einzusetzen.

Diese Entscheidung hat Cisco offenbar vor allem für größere Cloud- und Service Provider getroffen, die sich inzwischen häufig für günstigere No-Name-Produkte beim Aufbau der eigenen Infrastruktur verlassen. Dann kommt auch Cisco meist als Software-Anbieter nicht mehr zum Zug.

Cicso öffnet das Netzwerk-Betriebssystem IOS XR nun auch für die Technologien von Drittanbietern (Bild: Cisco)

Dank dieser strategischen Wende können Anwender IOS XR auf Cisco-Geräten aber auch auf Switchen und Routern von Drittanbietern laufen lassen. Auch in Form von virtualisierten Instanzen in einem Cloud-Service lasse sich die Software betreiben. Zum Einstieg sind es zunächst die Open-Compute-Data-Center-Switches Edgecore Networks AS7816-64X 100GbE, die von der neuen Cisco-Software unterstützt werden.

„Wir erweitern unsere Model-getriebene Programmierbarkeit und die vor kurzem vorgestellten Service Layer API“, erklärt Cisco-Mitarbeiter Sumeet Arora in einem Blog. Die Open Forwarding Abstraction API biete damit eine logische Wiedergabe aller Fähigkeiten der zugrunde liegenden Hardware. Anwender bekommen können die verschiedenen Komponenten dann unabhängig verwenden.

Cisco hat zum ersten Mal diesen Software-definierten Ansatz mit dem Enterprise Network Compute System eingeschlagen. Inzwischen hat sich diese Suite zu einer vollwertigen Network-Function Virtualisation-Lösung gemausert.

HIGHLIGHT

Report: State of Digital Transformation EMEA 2019

Zu den größten Hürden der digitalen Transformation zählen der mobile Zugriff auf Unternehmensdaten und Anwendungen, die Nutzung unsicherer Netzwerke und nicht verwalteter Geräte. Das geht aus dem Report „State of Digital Transformation EMEA 2019“ von Zscaler hervor. Jetzt den vollständigen Report herunterladen!

Ergänzend zu den weiteren Ankündigungen stellt Cisco auch die Cisco Validated Design (CVD) Configuration Management Templates für IOS XE vor, wie Sachin Gupta, SVP Product Management im Bereich Enterprise Networking, in einem Blog erklärt. Mit diesen deklarativen Konfigurationen soll sich vor allem das Deployment von Ciscos Referenz-Design vereinfachen.

Ebenfalls neu ist die Möglichkeit mit den Switschen Catalyst 9000 und ISR/ARS Routern Anwendungen zu hosten. Die Möglichkeit, Anwendungen in Linux-Containern oder als virtuelle Maschine in KVM zu hosten wird laut Cisco ab IOS XE 16.8.1 verfügbar sein.

Auf der anderen Seite will Cisco auch erlauben, dass andere Anbieter ihre Betriebssysteme auf den eigenen Router abspielt. So habe Microsoft bereits das so genannte SoNIC-Network-Operating-System auf die Nexus Plattformen der Reihen 9200 und 9300 gebracht. Damit können Cloud-Anbieter den gleichen Software-Stack auf der Hardware von unterschiedlichen Herstellern anbieten.

Das erlaube das Cisco Cloud Scale Switch Abstraction Interface (SAI), wie Roland Acra von Cisco in einem Blog erklärt. „SAI erlaubt es Kunden, ein Netzwerk-Betriebssystem ihrer Wahl auf den Nexus-Plattformen mit SAI-Support zu betreiben.“

Acra erklärt weiter, dass Ciso es auch ermögliche NX-OS auf der Hardware von Drittanbietern laufen zu lassen, und zwar unabhängig von den Nexus-Switchen. Damit könnten Anwender die Cisco-Software einsetzen und dennoch die am besten passende Hardware betreiben. Ebenfalls neu ist eine virtuelle Version von NX-OS, mit der Anwender Simulationen von neuen Features oder von Upgrades durchführen können.

Tipp: Sind Sie ein Fachmann in Sachen Cloud Computing? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

ANZEIGE

So lassen sich Risiken bei der Planung eines SAP S/4HANA-Projektes vermeiden

Ziel dieses Ratgebers ist es, SAP-Nutzern, die sich mit SAP S/4HANA auseinandersetzen, Denkanstöße zu liefern, wie sie Projektrisiken bei der Planung Ihres SAP S/4HANA-Projektes vermeiden können.

Martin Schindler

Recent Posts

Windows 10 und 11: Microsoft behebt Problem mit VPN-Verbindungen

Es tritt auch unter Windows Server auf. Seit Installation der April-Patches treten Fehlermeldungen bei VPN-Verbindungen…

2 Stunden ago

Portfoliomanagement Alfabet öffnet sich für neue Nutzer

Das neue Release soll es allen Mitarbeitenden möglich machen, zur Ausgestaltung der IT beizutragen.

6 Stunden ago

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

4 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

4 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

4 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

5 Tagen ago