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iPhone: Nutzer klagen über Kälte-Probleme

Besitzer von iPhone 8 und iPhone X berichten schon länger über Probleme bei niedrigen Temperaturen. Nach ihren Erfahrungen setzen der Kamerablitz und das Videolicht bereits bei Temperaturen zwischen 3 und 10 Grad Celsius aus. Erst nach der Aufwärmung in heimischer Umgebung kehrten die Funktionen zurück.

In einem Apple-Anwenderforum laufen solche und ähnliche Berichte schon seit Anfang November 2017 auf. Ein Nutzer war etwa verärgert, weil er kein Foto seines beschädigten Autos für die Versicherung aufnehmen konnte. Ein anderer nutzte den Blitz, um sich über eingehende Anrufe und Textnachrichten benachrichtigen zu lassen – auch das klappte nicht mehr. Seitherige Softwareupdates haben die Ausfälle nicht behoben, und eine Reaktion des iPhone-Herstellers steht noch aus.

Mac & i stellte das Problem mit einem iPhone 8 Plus nach – und der rückseitige Blitz funktionierte schon bei dem auf rund 6 Grad heruntergekühlten Gerät nicht mehr. Als ähnlich wenig kälteresistent erwiesen sich außerdem zwei iPhone X, von denen eines schon beim Wohnungslüften den Blitz deaktivierte. Überraschend blieb der Taschenlampen-Modus jedoch unberührt vom Kälteproblem.

Ebenfalls im November wurde das Problem mit iPhone-X-Displays bekannt, die schon bei Temperaturen um den Gefrierpunkt nicht auf Eingaben reagierten. Apple räumte dazu Fälle ein, in denen das Display bei schnell fallender Umgebungstemperatur vorübergehend nicht auf Berührungen reagiert, was sich aber mit einem kommenden Software-Update lösen lasse.

Ob auch das Problem des ausfallenden Blitzes und Videolichts per Software behoben werden kann, ist derzeit noch unklar. Die mögliche Erklärung ist ein größerer Innenwiderstand bei kalten Akkus, der die ausgegebene Spannung verringert. Fällt diese unter eine bestimmte Schwelle, könnte das Smartphone von einem fast leeren Akku ausgehen und Funktionen deaktivieren oder sogar das Gerät abschalten.

Apple sagt jedoch die problemlose Nutzung seiner iOS-Geräte im Temperaturbereich zwischen 0 bis 35 Grad zu. Der iPhone-Hersteller warnt lediglich davor, die Verwendung unter sehr kalten Bedingungen außerhalb des Betriebsbereichs könnte die Batterielaufzeit vorübergehend verkürzen und ein Abschalten des Geräts verursachen.

Bei der Kälteresistenz zeigten sich jedoch schon vor Jahren bei einem Labortest große Unterschiede zwischen einzelnen Herstellern und den von ihnen verbauten Akkus – wobei ein damals aktuelles iPhone zuerst komplett ausfiel. In der Klimakammer eines finnischen Forschungszentrums wurde dafür die Temperatur zunächst auf 0 Grad gesetzt und sukzessive in 5-Grad-Schritten bis auf minus 40 Grad abgesenkt.

Bei -5 Grad gaben iPhone 4S und Nokia N9 erste Fehlermeldungen aus, bei -10 Grad meldete das iPhone eine leere Batterie und schaltete sich als erstes Gerät ab. Ein Samsung Galaxy S II hingegen hielt länger als jedes andere Smartphone durch, lief noch bei -30 Grad und meldete sich erst bei -35 Grad ab. Dieser Kälte widerstanden nur noch zwei Feature Phones, das Nokia C1-01 und ein fünf Jahre altes Nokia E65, mussten aber bei -40 Grad schließlich auch passen. Einen anderen Extremtest unternahm der Blog Wanderful mit einem Samsung Galaxy S6 Edge+ bei frostigen Temperaturen in der kanadischen Arktis.

ZDNet.de Redaktion

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