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Gartner: schrumpfender PC-Markt verschärft Verdrängungswettbewerb

Das Marktforschungsinstitut Gartner legt vorläufige PC-Verkaufszahlen für das vierte Quartal 2017 sowie das Gesamtjahr 2017 vor. Demnach sinken die PC-Verkäufe im 4. Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2 Prozent. Im Jahresvergleich gehen die Absätze um 2,8 Prozent zurück. 2017 ist damit das sechste Jahr in Folge mit rückläiufigen Absatzzahlen.

Sorge, dass der PC völlig von der Bildschirmfläche verschwindet, brauche man sich deswegen nicht machen. In einigen Regionen steigen die Absatzzahlen sogar. Doch auch andere Trends kommen bei den aktuellen Zahlen zum Tragen: Anwender kaufen beispielsweise keine PCs mehr zu Weihnachten. Doch greifen viele zu einem Gerät, das spezielle Funktionen bietet. Daher verliert auch der Preis als Verkaufsargument an Bedeutung. Anwender geben 2017 eher höhere Summen für ein Gerät aus.

Weltweite PC-Verkaufszahlen im vierten Quartal 2017 (Bild: Gartner)

„PC-Käufer achten eher auf Qualität und Funktionalität als auf den niedrigsten Preis“, erklärt Mikako Kitagawa, Principal Analyst bei Gartner. „Das sorgt für höhere Average Selling Prices (ASPs) bei PCs, was langfristig die Profitabilität verbessert.“ Doch bis dieser Punkt erreicht sei, wird der Markt weiter schrumpfen, weil eben weniger Nutzer einen neuen PC anschaffen.

Die Marktkonsolidierung scheint vor allem den vier großen PC-Herstellern von Vorteil zu sein, denn 64 Prozent der verkauften Geräte stammen von HP, Lenovo, Dell oder Apple. Zum Vergleich: im Jahr 2011 teilten sich die vier größten Anbieter lediglich 45 Prozent des Marktes. Hier würden die großen Anbieter von hohe Stückzahlen und damit niedrigen Produktionskosten profitieren und kleinere Mitbewerber damit aus dem Markt drängen.

Im Vierten Quartal 2017 wurden 71,6 Millionen Geräte geliefert. Im Gesamtjahr wurden 262,5 Millionen Geräte verkauft. In Europa blieb der Absatz laut Gartner vergleichsweise stabil mit einem Rückgang von 1,4 Prozent (zum Vergleich USA: -8 Prozent). In der Region wurden 21,8 Millionen Stück verkauft, allerdings entwickelte sich laut Gartner Deutschland schwächer als erwartet. Die Steigerung des Durchschnittspreises in der Region sei vor allem auf die höheren Kosten bei den Komponenten zurückzuführen, die die Hersteller an die Kunden weiter geben. Aber es seien auch hochwertigere Systeme wie etwa leistungsfähige Notebooks nachgefragt worden.

Apple kann im Vergleich zu 2016 die Verkäufe bei „PCs“
um 4,1 Prozent steigern (Bild: Gartner).

„Im vierten Quartal 2017 kam es in Asien, Japan und Lateinamerika dagegen zu einem Anstieg der PC-Verkäufe. In EMEA war nur ein moderater Verkaufsrückgang zu verzeichnen. Der US-Markt ging aber derart stark zurück, dass die insgesamt positiven Ergebnisse in anderen Regionen überschattet wurden“, so Kitagawa weiter.

HP Inc steht mit einem Wachstum von 6,6 Prozent und einem Marktanteil von 22,5 Prozent an der Spitze. In allen Regionen, selbst in den USA verzeichnet HP Wachstum. Für Lenovo ist das Q4 des Jahres 2017 das vierte Quartal in Folge mit rückläufigen Verkäufen und einem Minus von 0,7 Prozent. Dennoch hält Lenovo 22 Prozent des Marktes. Dell hält 15,2 Prozent des Marktes und legt um 0,7 Prozent zu. Auch Apple kann wachsen. Mit einem Plus von 1,4 Prozent hält das Unternehmen 7,6 Prozent des Marktes. Auf Jahressicht kann Apple den Marktanteil sogar um 4,1 Prozent verbessern. Asus muss in Q4 11,3 Prozent abgeben und hält mit 6,6 den fünften Verkaufsrang.

Als PCs führt Gartner übrigens Desktop-Systeme, Laptops und Ultramobile-Geräte wie das Microsoft Surface. Chromebooks oder iPads werden nicht in dieser Kategorie geführt. Die Zahlen stammen aus Verkäufen in den Channel.

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Martin Schindler

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