In dem Verfahren gegen den Samsung-Vice Chairman Jae Y. Lee fordern die Strafverfolger eine zwölfjährige Haftstrafe für den Milliardär. Lee wird vorgeworfen, die ehemalige Präsidentin des Landes bestochen zu haben. Die Politikerin wurde inzwischen ihres Amtes enthoben.
Lee hatte gegen eine Verurteilung, die eine Haftstrafe von fünf Jahren vorsieht, Revision eingelegt. Nun erhöht die Staatsanwaltschaft die geforderte Strafe. Lee wird vorgeworfen, die Präsidentin Park Geun-hye bestochen zu haben. Neben Lee sind auch vier weitere hohe Samsung-Manager angeklagt. Die Entscheidung in diesem Berufungsverfahren wird im Januar erwartet.
Lee soll mit Hilfe der Bestechung versucht haben, seine Kontrolle über die Unternehmensgruppe Samsung Electronics auszuweiten. Samsung ist unter anderem mit einem erfolgreichen Handy-Portfolio zu einem der wertvollsten Technologieunternehmen gewachsen.
Lee weist die Bestechungsvorwürfe zurück. Sollte Lee seine Haftstrafe antreten müssen, könnte das für Samsung möglicherweise weitreichende Folgen haben. Natürlich würde es auch für Lee, der nach wie vor große Anteile an dem Unternehmen besitzt, einen Kontrollverlust nach sich ziehen.
Tatsächlich lässt sich eine direkte Einflussnahme Lees auf die Präsidentin des Landes nicht nachweisen. Allerdings soll der Merger von zwei Unternehmensteilen im Jahr 2015 vor allem Lees Kontrolle über das Unternehmen gestärkt haben, was eine Bestechung impliziere.
Im Oktober hatte Samsung in verschiedenen Bereichen eine neue Manager-Generation installiert. Seit 2014 ist Lee an der Spitze des Unternehmens. Er folgt damit auf seinen Vater Lee Kun-hee, der aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war und gilt als Kronprinz des Unternehmens.
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