Google-Forscher findet zahlreiche kritische Lücken im USB-Treiber des Linux-Kernels

Der für Google arbeitende Sicherheitsforscher Andrey Konovalov hat 14 Sicherheitslücken in den USB-Treibern des Linux-Kernels öffentlich gemacht. Entdeckt wurden sie mithilfe eines Fuzzing-Tools namens „syzkaller„, das sein Kollege Dmitry Vuykov entwickelt hat. Es förderte jedoch deutlich mehr Schwachstellen zu Tage als die jetzt veröffentlichten.

Für besagte 14 Anfälligkeiten liegen bereits Patches vor. Das gilt auch für weitere acht sicherheitsrelevante Bugs, denen auch schon eine CVE-Kennung zugeordnet wurde. Sie alle sind Teil einer Gruppe von 79 Sicherheitslücken in den USB-Treibern des Linux-Kernels.

Die bekannten 14 Löcher stecken in der Kernel-Version 4.13.8 und früher. Sie können unter anderem für Denial-of-Service-Angriffe benutzt werden. Ein speziell gestaltetes USB-Gerät soll in der Lage sein, einen Systemabsturz auszulösen. Konovalov spricht zudem von weiteren, allerdings nicht näher genannten Folgen.

Allerdings benötigt ein Angreifer physischen Zugriff auf ein Linux-System, um die Schwachstellen ausnutzen zu können. In der Vergangenheit nutzen Cyberkriminelle bereits einen perfiden Trick, um diese Hürde zu nehmen: Sie hinterließen präparierte USB-Sticks auf Parkplätzen von Unternehmen, in der Hoffnung, dass neugierige Mitarbeiter einen Stick finden und an ihren Firmen-PC anschließen.

Die ersten Kernelfehler meldete Konovalov bereits im Dezember 2016. Seitdem finden sich in einer Google-Mailing-Liste regelmäßig neue Einträge, mit denen der Forscher die beteiligten Parteien wie Google, Intel, die Linux Foundation und die Linux-Kernel-Entwickler über seine Erkenntnisse informiert. Bereits im vergangenen Monat hatte Linus Torvalds darauf hingewiesen, dass Forscher derzeit per Fuzzing nach Fehlern im Treiber-Subsystem suchen.

Unklar ist derzeit, ob die Linux-Entwickler in der Lage sein werden, alle von Konovalov entdeckten Löcher noch vor der geplanten Veröffentlichung der Kernel-Version 4.14 am kommenden Sonntag zu stopfen. Den Release Candidate 8 von Linux 4.14 hatte Torvalds am vergangenen Sonntag freigegeben. Bereits am Montag hatte der Forscher neue USB-Bugs gefunden, von denen einige bereits beseitigt wurden – andere jedoch noch nicht.

WEBINAR

Ransomware Protection: Praxisleitfaden für den Schutz ihres Unternehmens

Helge Husemann, Product Marketing Manager EMEA von Malwarebytes, stellt in dem 60-minütigen Webinar die neue Sicherheitslösung Malwarebytes Endpoint Protection vor, die ein mehrstufiges Sicherheitskonzept enthält und damit einen effektiven Schutz vor modernen Bedrohungen wie WannaCry, Petya und anderen Angriffen bietet.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Windows? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

MadMxShell: Hacker verbreiten neue Backdoor per Malvertising

Die Anzeigen richten sich an IT-Teams und Administratoren. Ziel ist der Zugriff auf IT-Systeme.

15 Stunden ago

April-Patches für Windows legen VPN-Verbindungen lahm

Betroffen sind Windows 10 und Windows 11. Laut Microsoft treten unter Umständen VPN-Verbindungsfehler auf. Eine…

15 Stunden ago

AMD steigert Umsatz und Gewinn im ersten Quartal

Server-CPUs und Server-GPUs legen deutlich zu. Das Gaming-Segment schwächelt indes.

1 Tag ago

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

2 Tagen ago

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

3 Tagen ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

3 Tagen ago