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Studie: Chatbots stoßen in Deutschland kaum auf Interesse

Ob schriftlich oder per Spracherkennung – Chatbots können uns im Alltag oder Beruf assistieren, Fragen beantworten und sogar eigenständig Aufgaben erledigen, für die bislang telefoniert oder durch Websites und Apps navigiert werden musste. Entwickler und Unternehmen arbeiten derzeit mit Hochdruck an der Entwicklung und Optimierung proaktiver intelligenter Assistenten wie beispielsweise Alexa von Amazon, Google Home, Apples Siri oder Microsofts Cortana.

Studie: Chatbots stoßen in Deutschland kaum auf Interesse (Bild: Developer Week).

Die Mehrheit der Deutschen möchte in Zukunft aber nicht über Chatbots kommunizieren. 70 Prozent lehnen die neuen Sprachassistenten, die zahlreiche Aufgaben im Alltag und Beruf erleichtern sollen, kategorisch ab. Das ist eines der Ergebnisse einer eigenen Aussagen zufolge repräsentativen Online-Befragung der Entwicklerkonferenz Developer Week (DWX), die von Fittkau & Maaß Consulting unter 1200 deutschen Internet-Nutzern durchgeführt wurde. Die vollständigen Studienergebnisse veröffentlicht die Developer Week am 26. Juni 2017 in Nürnberg anlässlich der gleichnamigen Entwicklerkonferenz.

Chatbots sind in der Realität noch nicht bei den Verbrauchern angekommen. 46 Prozent der Deutschen wissen heute noch nicht einmal, was Chatbots überhaupt sind, wie die Studie zeigt. 27 Prozent haben sich noch gar keine Meinung zu diesem Thema gebildet. Weniger als ein Drittel möchte gern über Chatbots kommunizieren.

Frauen sehen das Thema dabei noch etwas skeptischer als Männer. Besonders kritisch steht die »Generation 50« der Chatbot-Kommunikation gegenüber. Hier beträgt der Anteil der Nutzungsinteressierten nur ein Fünftel.

Laut Studie ist das noch mangelnde Interesse seitens der Endverbraucher zum Teil auf die noch geringe Verbreitung beziehungsweies Wahrnehmung von Chatbots in der Praxis zurückzuführen. Lediglich jeder Zehnte hat Chatbots bereits einmal genutzt. Am weitesten verbreitet ist zurzeit die Chatbot-Nutzung beim Webshopping. Insbesondere jüngere Nutzer haben damit schon erste Erfahrungen gesammelt. Auch zum Abruf von Nachrichten oder Wetterinformationen werden Chatbots zum Teil bereits eingesetzt.

An das Potenzial von Chatbots glaubt immerhin ein Drittel der Befragten: Ihrer Meinung nach sind diese zurzeit noch unausgereift, werden sich aber schnell weiterentwickeln und dann ihr volles Potenzial entfalten. Interessanteste Einsatzgebiete von Chatbots sind dabei aus Sicht der Chatbot-Interessenten die Suche nach konkreten Produktinformationen (55 Prozent), der Kundendienst (40 Prozent) sowie der Bereich E-Learning (36 Prozent).

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Während das Thema Datenschutz im Zusammenhang mit Chatbots eher unkritisch gesehen wird, haben immerhin 30 Prozent Befürchtungen im Hinblick auf negative Entwicklungen am Arbeitsmarkt. Aus ihrer Sicht stellen Chatbots eine Bedrohung dar, da durch sie Arbeitsplätze wegfallen könnten.

„Chatbots sind in unserer Fachbranche ein Mega-Trend“, kommentiert Florian Bender, Projektleiter der Entwicklerkonferenz Developer Week und Initiator der Studie. „Allerdings ist das Thema derzeit stark technologiegetrieben. Unsere Studie zeigt, dass man bei all der Innovationsdynamik den Anwender nicht aus den Augen verlieren darf. Die sogenannte User Experience – der Fachbegriff lässt sich als Nutzungserfahrung oder Nutzungserlebnis übersetzen – wird daher auch auf unserer Konferenz Ende Juni in Nürnberg einer der Kernthemen sein, über das die Softwarebranche diskutiert.“

Die Developer Week, die vom 26. bis 29. Juni in Nürnberg stattfindet, ist eigenen Aussagen zufolge eine der größten unabhängigen Entwicklerkonferenzen Europas mit rund 200 Sessions, 200 Referenten und einer Ausstellung mit mehr als 30 Partnern.

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ZDNet.de Redaktion

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