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microSD-Card: Samsung EVO Plus 256GB 2017 im Praxistest

Samsung hat seine microSD-Modelle aktualisiert. Die maximale Leserate steigt beim Spitzenmodell EVO Plus 256GB allerdings nur gering von 95 auf 100 MByte/s. Und die Schreibleistung in Höhe von 90 MByte/s ist im Vergleich zum Vorgängermodell nicht besser geworden. Die Schreibrate der kleinsten Variante steigt immerhin von 10 auf 20 MByte/s.

Außerdem hat der Hersteller sein microSD-Portfolio auf die Serien EVO Plus und PRO Plus verkleinert. Die EVO Plus ist in Kapazitäten von 32, 64, 128 und 256 GByte erhältlich, wobei die Varianten mit 128 und 256 GByte die selben Datentransferleistungen aufweisen. Die 64-GByte-Variante bietet mit 100 MByte/s zwar die gleiche Leseperformance wie die größeren Modelle. Sie kann Daten allerdings maximal nur mit 60 MByte/s abspeichern.

Die PRO Plus gibt es in den Varianten mit 32 und 64 GByte mit Lese-/Schreibraten von 100 und 90 MByte/s. Sämtliche Modelle werden mit einem SD-Adapter ausgeliefert.

Samsung microSD-Portfolio 2017

Reihe Speichergröße Netto (formatiert) Bezeichnung Lese-/Schreibrate EVK
PRO Plus 32 GByte k.A. MB-MD32GA/EU 100/90 MByte/s 36,90 Euro
PRO Plus 64 GByte 59,61 GByte MB-MD64GA/EU 100/90 MByte/s 61,90 Euro
EVO Plus 32 GByte k.A. MB-MC32GA/EU 95/20 MByte/s 18,90 Euro
EVO Plus 64 GByte 59 GByte MB-MC64GA/EU 100/60 MByte/s 34,90 Euro
EVO Plus 128 GByte 119 GByte MB-MC128GA/EU 100/90 MByte/s 69,90 Euro
EVO Plus 256 GByte 238 GByte MB-MC256DA/EU 100/90 MByte/s 149,00 Euro

Unterscheidung zwischen alter und neuer EVO-Serie

Es wird noch eine Weile dauern, bis die alten Modelle aus dem Handel komplett verschwunden sind. Da beide Serien mit EVO Plus bezeichnet werden, können sie leicht verwechselt werden. Allerdings gibt es in der Schreibweise eine Änderung. Während die alte Serie mit „EVO+“ beschriftet ist, erscheint auf der neuen Verpackung und auch auf dem Produkt selbst der Schriftzug „EVO Plus“. Das +-Zeichen ist bei den 2017er-Modellen also ausgeschrieben. Außerdem tragen die jeweiligen Produkte auch eine andere Modellnummern. Statt mit „DA/EU“ sind die neuen Varianten mit „GA/EU“ gekennzeichnet

Performance Samsung EVO Plus 256GB

Wie üblich sind die vom Hersteller angegebenen Transferraten nur unter günstigen Bedingungen zu erzielen. Außerdem kommt es auch darauf an, mit welchem Messmethode, sprich Benchmarkprogramm, diese ermittelt wurden. Die EVO Plus 256GB erreicht unter Windows 10 und einem Surface Pro 2 einen maximale Performance von 90 MByte/s bei sequentiellen Lesezugriffen. Beim Schreiben erreicht sie etwa 80 MByte/s.

Unter Android sieht es allerdings anders aus. Das mag auch an den unterschiedlichen Benchmarkprogrammen liegen. Unter Windows kommt das Tool Crystal DiskMark zum Einsatz, während unter Android AndroBench verwendet wird. Für jeden Testlauf wird unter der jeweiligen Plattform die microSD-Karte neu formatiert und anschließend ein Neustart durchgeführt. Zudem erfolgt die Löschung der Anwendungsdaten und des Cache von AndroBench vor jedem Durchlauf. Um den Einfluss von Messausreißern zu minimieren, wird der Benchmarktest drei Mal wiederholt. In der Tabelle finden sich die Durchschnittswerte der Messungen.

Außerdem wird mit AndroBench auch die Performance des internen Speichers ermittelt. Dadurch wird eine Einschätzung, ob man die microSD-Karten als „internen Speicher“ nutzen möchte, was seit Android 6.0 von einigen Smartphones angeboten wird, ermöglicht. Denn klar ist, je größer der Performanceunterschied zwischen internem und externem Speicher ist, desto größer sind die Leistungseinbußen, wenn man beide Speicher zusammenfasst.

Benchmarkergebnisse unter Android 7

Wie man anhand der Benchmarktabelle sehen kann, ist die Performance der Samsung EVO Plus 256GB abhängig von der Leistungsfähigkeit der Plattform. Für den Test stehen Galaxy S7, LG G4 und Galaxy S4 zur Verfügung. Die Geräte stammen aus den Jahren 2016, 2015 und 2013. Damit lässt sich in etwa abschätzen, wie hoch die Performance der microSD-Card ist, wenn man sie mit einem Smartphone mit ähnlichem Herstellungsdatum nutzt.

Während die EVO Plus 256GB in Verbindung mit dem Galaxy S7 und dem LG G4 eine Lese-/Schreibrate bei squentiellen Zugriffen zwischen 75 und 78 MByte/s, beziehungsweise 38 und knapp 44 MByte/s erzielt, kommt das Galaxy S4 nur auf 17,61 respektive 15,41 MByte/s. Die Ursache dürfte in erster Linie an einer schlechteren Systemanbindung der microSD-Card liegen. Und sicherlich spielt auch der schwächere Prozessor (Snapdragon 600) eine Rolle. Allerdings zeigen die Werte des internen Speichers, dass die verwendete CPU immerhin in der Lage ist, Transferraten von annähernd 100 MByte/s zu verarbeiten.

Bei den zufälligen Lese-/Schreibzugriffen fallen die Performanceunteschiede nicht so heftig aus. Zwar liefert auch hier das Galaxy S4 in Verbindung mit der EVO Plus 256GB mit 3,66 und 2,13 MByte/s die niedrigsten Werte der drei Testkandidaten. Doch sind Galaxy S7 und LG G4 mit etwas über 5 und circa 2,5 MByte/s nicht so weit entfernt, wie das bei den sequentiellen Zugriffen der Fall ist.

Fazit: Samsung EVO Plus 256GB

Samsung liefert mit der neuen EVO-Plus-Serie microSD-Karten, die für eine Speichererweiterung eines Smartphones gut geeignet sind. Auf die Karte passen circa 12 Stunden 4K-UHD-Videos oder 33 Stunden Full-HD-Videos oder 55.200 Fotos.

Allerdings sollte man sich gut überlegen, ob man die microSD-Card als internen Speicher formatiert oder Anwendungen darauf installiert. Die Leistungsunterschiede zwischen internem Speicher und microSD-Karte sind bei neueren Smartphones erheblich. Der interne Speicher des Galaxy S7 ist beispielsweise knapp 20-mal leistungsfähiger bei den für die Alltagsperformance wichtigen zufälligen Lesezugriffen. Es ist daher verständlich, dass die Option, die microSD-Karte als internen Speicher zu konfigurieren, von Samsung beim Galaxy S7 erst gar nicht angeboten wird.

Die Performance der EVO Plus 256GB reicht auch für den Einsatz in hochauflösenden Actionkameras aus. Der Test mit der Yi 4K, die eine maximale Datenrate von 60 MBit/s, also etwa 7,5 MByte/s erzielt, stellt für die EVO Plus 256GB erwartungsgemäß keine Herausforderung dar. Auch mit dem Nachfolgemodell Yi 4K+, die als erste Actionkamera überhaupt 4K-Aufnahmen mit 60 fps ermöglicht und damit für eine maximale Datenrate von 15 MByte/s bei der Aufzeichnung sorgt, sollte die EVO Plus 256GB gut klarkommen.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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