Microsoft hat auf seiner Partnerkonferenz WinHEC im chinesischen Shenzhen eine Version von Windows 10 für Qualcomm-Prozessoren angekündigt. Sie soll den Weg für neue mobile und energieeffiziente PCs mit ARM-CPUs ebnen. Die Besonderheit der neuen Windows-Version ist der bereits vermutete x86-Emulator für die ARM64-Architektur, der die Ausführung klassischer Desktop-Anwendungen erlauben soll.
Windows 10 für Qualcomm-CPUs ist jedoch kein Nachfolger von Windows RT. 2012 hatte sich Microsoft bereits an einer Windows-Version für ARM-CPUs versucht, jedoch ohne großen Erfolg. Windows RT trieb zwar die erste Surface RT genannte Version von Microsofts Premium-Tablets an, allerdings bot das Betriebssystem nur einen Teil der Funktionen von Windows 8. Unter anderem fehlte der Support für Active-Directory-Domänen, Gruppenrichtlinien und die Laufwerksverschlüsselung BitLocker.
Der wichtigste Unterschied war jedoch die Beschränkung auf Universal-Apps aus dem Windows Store. Klassische Win32-Anwendungen ließen sich nicht ausführen – sie waren zu dem Zeitpunkt dem klassischen Desktop-Windows vorbehalten.
Das neue Windows 10 wird laut Microsoft nativ für die Ausführung auf Qualcomm-Prozessoren kompiliert. Es unterstützt die Universal Windows Platform und kann zusätzlich über eine Emulationsschicht auch klassische Win32-Anwendungen starten. Zudem sollen auch alle Enterprise-Funktionen zur Verfügung stehen, die derzeit in Windows 10 für x86-PCs integriert sind.
Wann die ersten Geräte mit Qualcomm-Prozessoren und Windows 10 in den Handel kommen, ist nicht bekannt. Microsoft nannte als Termin lediglich das kommende Jahr. Anfang der Woche erklärte Windows-Chef Terry Myerson gegenüber der ZDNet-Bloggerin Mary Jo Foley, Microsoft benötige in der Regel zwei Jahre, um ein neues Konzept zur Marktreife zu bringen. Sie wisse jedoch nicht, wann die Konzeptphase begonnen habe.
Foleys Quellen zufolge wird der unter dem Codenamen Cobalt entwickelte x86-Emulator für ARM mit dem Redstone-3-Update Einzug in Windows 10 halten. Das Update wiederum wird im Herbst 2017 erwartet.
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[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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