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Samsung prüft umweltfreundliche Entsorgung des Galaxy Note 7

Samsung prüft nach eigenen Angaben, wie es die Auswirkungen des Rückrufs seines fehlerhaften Premium-Smartphones Galaxy Note 7 auf die Umwelt reduzieren kann. Das kündigte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber der Agentur Reuters an. Samsung reagiert damit auf Kritik der Umweltschutzorganisation Greenpeace , die Anfang der Woche gefordert hatte, die Geräte zu recyceln statt sie einfach nur zu entsorgen.

„Wir verstehen die Bedenken im Zusammenhang mit der Einstellung des Galaxy Note 7 und überprüfen derzeit mögliche Optionen, die die Auswirkungen des Rückrufs auf die Umwelt in Übereinstimmung mit den lokalen Umweltgesetzen minimieren“, sagte der Sprecher.

Samsung hatte ursprünglich angekündigt, die zurückgerufenen Galaxy Note zu entsorgen, ohne Angaben zu einer möglichen Wiederverwertung zu machen. Ein Grund dafür dürfte sein, dass das Unternehmen bisher keine eindeutige Ursache für das Überhitzen der Akkus gefunden hat. Die Wiederverwertung einzelner Baugruppen beispielsweise für andere Smartphone-Modelle scheidet damit aus, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass sie das Problem verursacht haben.

Greenpeace ermittelte daraufhin, dass die 4,3 Millionen Galaxy Note 7, die Samsung hergestellt hat und nun vernichten will, rund 730 Tonnen „hochentwickelter Technik“ entsprechen. Darin seien wertvolle Rohstoffe wie Kobalt, Gold, Palladium und Nickel enthalten. „Samsung muss transparent handeln um sicherzustellen, dass die Geräte nicht im Müll landen, sondern zerlegt und getrennt und die enthaltenen wertvollen Materialien wiederverwendet werden“, schreibt Jude Lee, Senior IT Campaigner bei Greenpeace in einem Blogeintrag.

Greenpeace Deutschland rechnet nun vor, dass in den 4,3 Millionen Geräten 20 Tonnen Kobalt, mehr als eine Tonne Wolfram, eine Tonne Silber, 100 Kilogramm Gold und zwischen 20 und 60 Kilogramm Palladium stecken. „Um beispielsweise die Menge an Gold zu fördern, die im Galaxy Note 7 verbaut ist, müssen 100.000 Tonnen Erze und Gestein in Minen abgebaut werden“, ergänzte Michael Weiland von Greenpeace Deutschland.

Unklar ist weiterhin, wie viele Geräte Samsung bisher tatsächlich zurückerhalten hat. Eine nicht bekannte Zahl von Nutzern hält das Risiko einer Überhitzung offenbar für so gering, dass sie ihre Galaxy Note 7 weiterhin verwenden. In Neuseeland griff Samsung nun zu einer besonderen Maßnahme, um die Rückgabe noch in Gebrauch befindlicher Geräte zu beschleunigen. Die dortigen Mobilfunkanbieter schließen in Zusammenarbeit mit Samsung ab 18. November alle Note 7 aus ihren Netzen aus. „Alle Anbieter haben zahlreiche Versuche unternommen, die Besitzer zu kontaktieren und zu bitten, ihre Geräte zurückzugeben. Diese Maßnahme sollte die Rückgabe der verbliebenen Telefone unterstützen“, sagte Geoff Thorn, CEO des Branchenverbands New Zealand Telecommunications Forum.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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