Line legt Ausgabepreis für Börsengang fest

Der japanische Messaging-Anbieter Line hat den Ausgabepreis für seinen zweigleisigen Börsengang in New York und Tokio festgesetzt. Laut Bloomberg liegt er mit 3300 Yen pro Aktie am oberen Ende der Zielspanne. Zu diesem Preis will Line 35 Millionen Anteilsscheine ausgeben. Außerdem plant es, über eine sogenannte Greenshoe-Option weitere 5,25 Millionen Aktien zum Emissionspreis anzubieten. Damit steigen die zu erwartenden Erlöse auf 1,3 Milliarden Dollar.

Von der Option macht Line aufgrund der zunehmenden Marktvolatilität im Zuge des Brexit Gebrauch, um mehr Aktien an den Mann bringen zu können. Seinen Börsengang hatte das Unternehmen Wochen vor der Abstimmung in Großbritannien über den Austritt aus der EU angekündigt. Auf Basis des IPO-Preises wird der Wert des Messaging-Anbieters mit rund 6,9 Milliarden Dollar taxiert.

Lines Aktien werden ab 14. Juli am New York Storck Exchange gehandelt. In Tokio wird die Notierung einen Tag später beginnen. In den USA wird das Unternehmen insgesamt 25,3 Millionen Anteilsscheine zum Emmissionspreis von 32,85 Dollar anbieten.

Eigentlich wollte Line schon vor zwei Jahren an die Börse gehen und damit schätzungsweise 2 Billionen Yen (18 Milliarden Dollar) einnehmen. Der Versuch scheiterte jedoch unter anderem daran, dass es sich mit dem Mutterkonzern Naver nicht auf die genauen Bedingungen des IPO einigen konnte. Naver ist Betreiber des größten Suchportals in Südkorea. Es soll damals auf einem größeren Anteil Stimmrechte bestanden haben, um sich für die Zukunft vor einer möglichen feindlichen Übernahme zu schützen.

Der südkoreanische Internetkonzern hält 100 Prozent an Line, das 2011 als NHN Japan startete, ehe es sich 2013 in Line Corp umbenannte. Der Messaging-Anbieter ist ein eigenständiges Unternehmen, zugleich aber auch Navers größte Umsatzquelle. Für das erste Quartal 2016 meldete er 218,4 monatlich aktive Nutzer. Damit ist er in etwa auf Augenhöhe mit Telegram, aber deutlich kleiner als WhatsApp, Facebook Messenger oder WeChat in China.

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Für einen dualen Börsengang hat Line sich nach eigenen Angaben entschieden, um „seine starke Position in Asien noch zu verbessern und seine weltweite Expansion aktiver zu gestalten.“ So könnte auch seine Marke in westlichen Nationen bekannter werden.

Line hat seinen Hauptsitz in Japan, agiert aber auch in Taiwan, Thailand und Indonesien erfolgreich. Vor allem in Thailand ist es auf einem guten Weg, seine Präsenz weiter auszubauen, wo es bereits jetzt mit 33 Millionen Nutzern rund 50 Prozent Marktanteil hält. Die mobile Messaging-Plattform erlaubt nicht nur Textnachrichten und kostenlose Anrufe. Nutzer können über sie auch Bezahlungen durchführen, Essen aus Restaurants in der Nähe bestellen, Spiele spielen, Videos streamen oder nach Stellenangeboten suchen.

Der Börsengang von Line könnte der zweitgrößte Japans werden. Der größte war mit 12 Milliarden Dollar die Teilprivatisierung der Japan Post im November 2015.

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ZDNet.de Redaktion

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