Categories: BreitbandNetzwerke

Sicherheitslücke macht WLAN-Produkte von D-Link angreifbar

Der Sicherheitsanbieter Senrio hat eine schwerwiegende Schwachstelle in der Firmware von fünf Netzwerkkameras von D-Link entdeckt. Sie soll aber nicht nur in der untersuchten Kamera DCS-930L, sondern auch in Routern, WLAN-Access-Points und Modems des Unternehmens stecken. Eine vollständige Liste der anfälligen Produkte liegt allerdings noch nicht vor.

Einem Blogeintrag von Senrio zufolge ist das Protokoll DCP anfällig. Es stellt eine Verbindung zwischen D-Link-Produkten und dem cloudbasierten Dienst Mydlink her, der eine Steuerung von Geräten über das Internet erlaubt. Ein speziell gestalteter Befehl kann demnach einen Stack-Überlauf auslösen, was das Einschleusen und Ausführen von beliebigem Code ermöglicht.

Die Forscher nutzten die Lücke, um das Administrator-Passwort der Weboberfläche der Kamera zu ändern. Es sei aber auch möglich, Schadsoftware auf dem Gerät zu installieren. D-Link hat den Fehler inzwischen eingeräumt und ein Firmware-Update angekündigt.

HIGHLIGHT

Mehr Sicherheit im smarten Zuhause

Wie Sie Ihr persönliches Internet der Dinge vor versteckten Gefahren schützen

„D-Link sind diese Berichte über einen Stack-Überlauf bekannt und wir nehmen sie sehr ernst. Seit wir darauf hingewiesen wurden, prüfen wir alle uns übersandten Informationen sehr gründlich. Derzeit gibt es Hinweise, dass es um ein Problem geht, das bereits gelöst wurde. Wir untersuchen aber weiter und werden alles Notwendige tun, damit unsere Kameras sicher sind.“

Auf seiner Support-Website kündigte D-Link indes eine neue Firmware an, die die Lücke im DCP-Protokoll schließen soll. Sie soll noch im Lauf dieser Woche für die fünf Kameramodelle zur Verfügung stehen. Bezüglich der Zahl von angeblich 120 betroffenen Produkten teilte D-Link mit, dass nicht alle Geräte, die den Mydlink-Server unterstützen, auch das fehlerhafte DCP-Protokoll nutzen. Vor allem Router, Access Points und Modems seien sicher.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

Tipp: Kennen Sie die berühmtesten Hacker? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

2 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

2 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

2 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

3 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

3 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

3 Tagen ago