Kanada und die USA haben eine gemeinsame Cybersicherheitswarnung herausgegeben. Sie weisen ihre Bevölkerung mit der seltenen Maßnahme auf eine Ransomware-Welle hin, die Daten verschlüsselt und nur gegen Lösegeld den Schlüssel herausgibt.
Immerhin rät die Warnung ab, tatsächlich zu zahlen. „Eine Lösegeldzahlung garantiert nicht, dass die verschlüsselten Dateien frei gegeben werden. Sie garantiert nur, dass die Kriminellen das Geld ihres Opfers erhalten, und in manchen Fällen seine Bankdaten.“
Auch das FBI warnte kürzlich Firmen vor Ransomware und bat um Kooperation. Im Oktober hatte ein Sprecher der US-Bundespolizei noch empfohlen, bei Ransomware-Befall einfach zu zahlen. Sicherheitsexperten raten das Gegenteil, da mit einer Zahlung stets nur die Programmierung der nächsten, noch raffinierteren Ransomware-Generation finanziert wird.
In den letzten Monaten war insbesondere eine Reihe Krankenhäuser in Deutschland und den USA von Ransomware befallen. Zuletzt wurden die US-Krankenversicherung MedStar und das Methodist Hospital in Kentucky Opfer solcher Erpressungsversuche. Die US-Einrichtung Hollywood Presbyterian Medical Center zahlte im Februar die geforderten 17.000 Dollar, um schnell wieder den Betrieb aufnehmen zu können, ebenso wie die unterfränkische Stadt Dettelbach. Dagegen blieben einige Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen, darunter das Lukaskrankenhaus in Neuss, standhaft. Die Patientendaten wurden dort auf Basis eines Backups wiederhergestellt. Einer Umfrage zufolge zahlt jedes dritte Opfer in Deutschland Lösegeld.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat mit einem Themenpapier reagiert, das über Ransomware informiert und Hilfestellung zum Umgang mit dieser Bedrohung gibt. Es ist insbesondere für professionelle Anwender und IT-Verantwortliche in Unternehmen, Behörden und anderen Institutionen gedacht. Das 19-seitige Dokument widmet sich der verschärften Bedrohungslage durch Ransomware und beschreibt Angriffsvektoren sowie mögliche Schäden. Konkrete Empfehlungen und Hilfestellungen für Prävention sowie die Reaktion im Schadensfall bilden weitere Schwerpunkte.
Bitdefender hat diese Woche ein Programm veröffentlicht, das es „Krypto-Impfung“ nennt und das gegen verbreitete Ransomware-Programme wie CTB-Locker, Locky und TeslaCrypt schützen soll. Sie alle greifen Windows-Betriebssysteme an, auch wenn das Problem selbst Apples OS X erfasst hat.
[mit Material von Aimee Chanthadavong, ZDNet.com]
Tipp: Kennen Sie die Geschichte der Computerviren? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de
Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…
Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…
Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…
Der Nettoprofi wächst um 117 Prozent. Auch beim Umsatz erzielt die Facebook-Mutter ein deutliches Plus.…
Vom Standpunkt eines Verbrauchers aus betrachtet, stellt sich die Frage: Wie relevant und persönlich sind…
Scamio analysiert und bewertet die Gefahren und gibt Anwendern Ratschläge für den Umgang mit einer…