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Dropcam-Gründer bereut Verkauf an Google-Tochter Nest

Dropcam-Gründer Greg Duffy hat Kritik von Nest-Chef Tony Fadell an seinem früheren Team und Produkt zurückgewiesen. Die damalige Google- und jetzt Alphabet-Tochter Nest hatte Dropcam im Jahr 2014 für 555 Millionen Dollar übernommen. Heute würde er einem solchen Verkauf nicht mehr zustimmen, erklärt Duffy.

Er reagiert damit auf eine Aussage von Fadell gegenüber der Publikation The Information, nicht alle Mitarbeiter von Dropcam seien „so gut wie erhofft“ gewesen und es habe sich um ein kleines, „nicht sehr erfahrenes Team“ gehandelt. Diese Schuldzuweisung würde er vielleicht lustig finden, wenn sie nicht so beleidigend für das Team wäre, schreibt Duffy.

Anschließend kommentiert er den Status von Dropcam zum Zeitpunkt der Übernahme durch Nest: „Dropcam war mitten in einem Rekordverkaufsjahr, hatte eine auf Amazon mit 4,5 Sternen bewertete Bestseller-Kamera, wurde von großen Ladenketten mit großen Vermarktungsmöglichkeiten eingeführt, hatte innovative Produkte kurz vor der Einführung und den Großteil seiner Finanzierung noch in der Bank, und weder die Investoren noch das Team wollten einen Verkauf (das war mein Fehler).“

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Den Umsatz könne er nicht veröffentlichen, schreibt Duffy noch, aber im Vergleich würde Nest nicht gut aussehen. Er kritisiert auch den „Management-Stil“ von Nest. Nach seinen Angaben haben bisher etwa 50 Dropcam-Mitarbeiter von ursprünglich 100 das Unternehmen verlassen.

Tony Fadell (Bild: News.com)Nest-Chef Fadell hatte sich gegenüber The Information rechtfertigen müssen: Schließlich war Nest mit 3,2 Milliarden Dollar eine der teuersten Übernahmen Googles überhaupt. Nach Informationen von Recode war er selbst nie von der Notwendigkeit überzeugt, Dropcam zu kaufen, ließ sich aber vom heutigen Alphabet-CEO Larry Page überreden.

Fürs Jahr 2015 meldete Alphabet für seine Tochtergesellschaften mit Ausnahme von Google einen Gesamtumsatz von 448 Millionen Dollar. Darunter fallen Fiber (Telekommuniaktion), Nest und Verily (Medizinforschung). Duffy deutet an, dass Dropcam einen signifikanten Anteil an diesen Einkünften hat. Er war bis Herbst 2015 bei Google beschäftigt, allerdings ab Februar nicht mehr mit Dropcam oder Nest befasst.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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