Apple hat ein eigenes kleines Hilfspaket für Griechenland geschnürt. Es erlässt griechischen Kunden einen Monat lang die Gebühren für die iCloud-Nutzung. Dadurch haben sie weiterhin Zugriff auf ihre online gespeicherten Daten, auch wenn sie aufgrund der von der Regierung verhängten Kapitalverkehrskontrollen nicht mehr für den Dienst zahlen können.
Aufgrund der Kapitalverkehrskontrollen können griechische Bürger schon seit gut einer Woche keine Überweisungen oder Geldtransfers mehr ins Ausland tätigen. Dadurch ist es ihnen auch nicht möglich, digitale Inhalte oder andere Güter in den Stores von Apple, Amazon oder Google per Bank- oder Kreditkarte zu bezahlen, da die Unternehmen allesamt im Ausland sitzen.
Diese Einschränkung betrifft auch den iCloud-Speicher, für den Apple monatlich zwischen 0,99 Euro für 20 GByte und 19,99 Euro für 1 TByte berechnet. Ursprünglich hieß es, diejenigen, die aufgrund der Staatsschuldenkrise keine Zahlung leisten könnten, würden auf die übliche Gratisspeichermenge von 5 GByte zurückgestuft.
Am Wochenende informierte Apple seine griechischen iCloud-Nutzer dann aber per E-Mail über den vorübergehenden Kostenerlass, wie lokale Medien berichten. Darin verspricht es eine Verlängerung um 30 Tage seit der letzten Erneuerung des iCloud-Speichers.
Apple weist in seiner Quartalsbilanz den mit iCloud erzielten Umsatz nicht gesondert aus. Analysten schätzen, dass das Unternehmen aus Cupertino damit zwischen 600 Millionen und einer Milliarde Dollar pro Quartal einimmt.
Die griechischen Banken sind nun schon seit rund zwei Wochen geschlossen und sollen es vorerst auch weiter bleiben. Am frühen Morgen einigten sich die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone mit Griechenland auf eine gemeinsame Erklärung, in welcher der Finanzbedarf, der Umgang mit der Schuldenlast und die verlangten Maßnahmen behandelt werden. Die Euro-Partner fordern von der griechischen Regierung um Ministerpräsident Alexis Tsipras eine Reihe weitreichender Reformzusagen, um die Voraussetzung für ein drittes Hilfspaket zu schaffen. Darüber müssen dann zunächst die Parlamente der einzelnen Länder abstimmen.
[mit Material von Jo Best, ZDNet.com]
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