Categories: MobileMobile Apps

Google startet Mitfahrservice über Navigations-App Waze

Google testet seit Montag in der israelischen Hafenstadt Tel Aviv einen Mitfahrservice. Wie das Wall Street Journal berichtet, wird er über die Navigations-App Waze angeboten, die Google 2013 für eine Milliarde Dollar gekauft hat. Nutzern, die nicht bei Waze registriert sind, stellt Google für den Dienst die App RideWith zur Verfügung.

Pendler können über die App für ihren täglichen Weg zur Arbeit eine Mitfahrgelegenheit suchen oder anbieten. Um Auflagen durch Regulierungsbehörden zu entgehen, beschränkt Waze die Vermittlung von Mitfahrern auf den Weg zum und vom Arbeitsplatz sowie auf zwei Strecken pro Tag. Mitfahrer können zudem nur in der Nähe des eigenen Wohnorts eingesammelt und in Richtung ihres eigenen Arbeitsplatzes gefahren werden – oder in die Gegenrichtung.

Die Bezahlung erfolgt über eine in der App hinterlegte Kreditkarte. Kosten kann ein Fahrer laut WSJ allerdings nur für Kraftstoff und die Abnutzung seines Fahrzeugs geltend machen. Die Höhe der Kosten wiederum ermittelt die App anhand vorgegebener Kennzahlen für den Kraftstoffverbrauch pro Kilometer sowie die übliche Abnutzung.

Google erhält für die Vermittlung von Mitfahrern über Waze oder die RideWith-App eine Provision. Deren Höhe habe der Internetkonzern aber noch nicht festgelegt, heißt es weiter in dem Bericht.

Darüber hinaus grenze Google sein Angebot bewusst vom Fahrdienstvermittler Uber ab. „RideWith ist ein Experiment im Raum Tel Aviv, das nicht im Wettbewerb mit Uber steht“, zitiert das WSJ aus einer E-Mail eines Google-Sprechers. „Es ist eine Plattform, die entwickelt wurde, damit sich Fahrer gegenseitig im Berufsverkehrs helfen können.“

Uber ist aufgrund der Konkurrenz zu klassischen Taxidiensten in vielen Ländern ins Visier von Regulierungsbehörden geraten, zumal das US-Start-up seine Dienste üblicherweise anbietet, ohne vorher eine Genehmigung einzuholen. Grund dafür ist, dass sich Uber nicht als Taxi- oder Transportunternehmen sieht, sondern als Entwickler einer App. Dieser Sichtweise haben sich unter anderem deutsche Behörden nicht angeschlossen. Hierzulande beugte sich das Unternehmen zuletzt dem Druck der Behörden. Seine privaten UberPop-Fahrer dürfen nur noch 35 Cent pro Kilometer verlangen, was eher dem Preisniveau eines Mitfahrservice entspricht als einem Taxidienst.

Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

20 Stunden ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

20 Stunden ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

20 Stunden ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

1 Tag ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

2 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

2 Tagen ago