Samsung schaltet Windows-Update zumindest auf einigen Notebooks und Desktops ab. Das hat Microsoft-MVP Patrick Barker herausgefunden und in seinem Blog dokumentiert, nachdem er Probleme mit einem System eines Anwenders hatte. Venturebeat hat die Geschichte aufgegriffen.
Barker zufolge lädt diese ausführbare Programmdatei, die dem Namen entsprechend Windows-Update deaktiviert, automatisch bei jedem Startvorgang – unabhängig von den Einstellungen. Sie kommt von einer Samsung-Website und mit einem von Samsung signierten digitalen Zertifikat. Venturebeat glaubt ermittelt zu haben, dass die EXE-Datei für Windows XP und höher gedacht ist und eine Reihe Sprachen unterstützt.
Dagegen steht nicht fest, auf wie vielen und welchen Samsung-Systemen Updates solchermaßen unterbunden wurden. Das Tool ist nicht ab Werk vorinstalliert. Beschwerden zu diesem Problem lassen sich im Internet zumindest aus dem April 2015 finden.
Barker erhielt von Samsungs Support eine Stellungnahme, Windows-Update installiere Standard-Treiber für Notebook-Komponenten, die nicht immer funktionierten. Um etwa die Installation eines problematischen USB-3.0-Treibers zu verhindern, blockiere Samsung Windows-Update. Im Sinne des Anwenders wäre es allerdings vielmehr, wenn Samsung in Kooperation mit Microsoft verhindern würde, dass Windows-Update seine vorinstallierten Treiber überschreibt.
Durch den Fall fühlt sich Barker sogar an Superfish erinnert, eine auf Lenovo-Laptops vorinstallierte Adware, die User ausspähte und Man-in-the-Middle-Angriffe ermöglichte. Lenovo soll damit aus kommerziellem Interesse Daten über die Internetnutzung seiner Kunden gesammelt haben. Lenovo-CTO Peter Hortensius entschuldigte sich nach Bekanntwerden in einem offenen Brief für den Einsatz des Programms.
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