Apple kündigt Fixes für Xara-Lücken in iOS und OS X an

Apple hat sich am Freitag erstmals zu den Xara genannten kritischen Sicherheitslücken in iOS und OS X geäußert. Gegenüber dem Blog iMore bestätigte das Unternehmen, es habe Kenntnis von den Anfälligkeiten und den Exploits, die unter anderem den Diebstahl von Passwörtern erlauben. Wie AppleInsider berichtet, sind mehrere Fixes für die Schwachstellen in Arbeit.

„Anfang der Woche haben wir ein serverseitiges App-Sicherheitsupdate implementiert, das App-Daten sichert und Apps mit fehlerhaften Sandbox-Konfigurationen im Mac App Store blockiert“, sagte ein Apple-Sprecher. „Weitere Fixes sind in Vorbereitung und wir arbeiten mit den Forschern zusammen, um ihren Bericht zu überprüfen.“

Ein Team aus sechs Forschern der Indiana University, Peking University und des Georgia Institute of Technology hatten im vergangenen Jahr mehrere Sicherheitslücken in OS X und iOS entdeckt und im Oktober 2014 an Apple gemeldet. Ihre Erkenntnisse machten sie Ende vergangener Woche öffentlich. Demnach ist es ihnen gelungen, dass bisher als sicher eingestufte Genehmigungsverfahren für Apples App Store zu umgehen. Andere Anfälligkeiten erlauben es gefährlichen Apps, unautorisiert auf sensible Daten anderen Apps wie Passwörter und Tokens für iCloud zuzugreifen.

Den Forschern zufolge betrifft Xara auch zahlreiche Apps. Von 1612 untersuchten OS-X-Anwendungen und 200 iOS-Apps waren 83,6 Prozent „vollständig angreifbar“. Darunter ist auch der Passwortmanager 1Password. Jeffrey Goldberg, CEO von Agile Bits und Herausgeber von 1Password, wies darauf hin, dass sein Unternehmen in Zusammenarbeit mit den Forschern bisher keine Möglichkeit gefunden habe, diese Art von Angriffen abzuwehren. „Weder wir noch Luyi Xing und sein Team waren in der Lage, eine vollständig zuverlässige Lösung für dieses Problem zu finden“, schreibt er in einem Blogeintrag.

iMore weist zudem darauf hin, dass die Xara-Lücken in erster Linie OS X betreffen. „Die Auswirkungen auf iOS scheinen sehr beschränkt zu sein“, schreibt der Blog. Das sogenannte URL-Scheme-Hijacking sei ein generelles Problem und beziehe sich nicht allein auf iOS. Zudem enthalte das Papier nur Beispiele dafür, dass die HTML-5-Komponente WebSocket unter OS X angreifbar sei, obwohl WebSocket-Fehler grundsätzlich auch iOS sowie andere Plattformen wie Windows beträfen.

Derzeit arbeitet Apple an iOS 8.4 und OS X 10.10.4. Wann die Updates zur Verfügung stehen und ob sie die angesprochenen Patches enthalten werden, ist unklar.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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