Categories: RechtRegulierung

Urteil: Oracle erhält Schadensersatz von Wartungsanbieter Terix

Ein US-Bundesgericht hat Oracle im Prozess gegen den unabhängigen Wartungsanbieter Terix 57,7 Millionen Dollar Schadenersatz zugesprochen. Wenige Wochen zuvor hatte es 14 Millionen Dollar Strafzahlung durch einen zweiten Beklagten, Maintech, vor Gericht erwirkt. Daher spricht es nun von 71 Millionen Schadensersatz aus den Solaris-Prozessen.

Terix bietet Hardware-Wartung für Server von Oracle/Sun, IBM und Hewlett-Packard ebenso wie Bladeserver und Storage-Systeme an. Es kümmert sich auch um Software-Aktualisierungen dieser Systeme, was Oracle im Fall seines Betriebssystems Solaris nicht akzeptieren wollte. Terix wehrte sich, indem es eine Gegenklage wegen wettbewerbsfeindlichem Verhalten einreichte.

Das Urteil bestätigt nun, dass Terix keine Software oder Supportmaterialien von Oracle oder Sun anbieten oder bereitstellen darf. Dies schließt Updates, Bugfixes, Patches und Firmware ein. Das Gericht ordnete zudem an, dass Terix seine Kunden über diese Sachlage informieren muss. Es wird von allen durch Passwörter geschützten Bereichen von Oracles Websites ausgeschlossen und darf Zugangsdaten dafür weder verkaufen noch verschenken.

Zusätzlich räumte der Richter Oracle das Recht ein, über die nächsten fünf Jahre jährlich eine Prüfung bei Terix durchzuführen, was dessen Arbeit mit Oracle- und Sun-Hardware betrifft.

Von Terix seinen Kunden gegenüber abzugebende Erklärung (Screenshot: ZDNet.com)Die Erklärung von Terix gegenüber den Kunden hat das Gericht wörtlich vorgegeben. Darin heißt es auch, diese müssten Software und Supportmaterial künftig direkt von Oracle beziehen.

Während die Schadenssumme insgesamt nicht groß ist, stellt das Urteil doch eine Warnung an Anbieter von Support für Fremdsysteme dar. Darunter fällt auch Rimini Street, das mit seinem Software-Support-Angebot schon große Firmenkunden gewonnen hat und mit dem Oracle seit Jahren im Rechtsstreit liegt. Rimini-Street-CEO Seth Ravin war auch Gründer des von SAP übernommen Softwareanbieters TomorrowNow, dem Oracle ebenfalls Urheberrechtsverletzungen vorwarf. SAP zahlte deswegen im Jahr 2012 eine Summe von 306 Millionen Dollar Schadenersatz an Oracle.

[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Windows? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

1 Stunde ago

BAUMLINK: Wir sind Partner und Aussteller bei der Frankfurt Tech Show 2024

Die Vorfreude steigt, denn BAUMLINK wird als Partner und Aussteller bei der Tech Show 2024…

3 Stunden ago

Business GPT: Generative KI für den Unternehmenseinsatz

Nutzung einer unternehmenseigenen GPT-Umgebung für sicheren und datenschutzkonformen Zugriff.

7 Stunden ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

3 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im dritten Fiskalquartal

Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…

3 Tagen ago

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

3 Tagen ago