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Vor Start von Windows 10: Microsoft entrümpelt seinen Windows Store

Microsoft will seinen Windows Store vor dem Start von Windows 10 nochmals ordentlich ausmisten. In einem Blogbeitrag hat es Entwickler jetzt darüber informiert, dass unverhältnismäßig teure, betrügerische oder schlicht unnütze Apps aus dem Katalog entfernt werden. Außerdem verschärft der Konzern die Zulassungsrichtlinien für seinen App Store. Von den Maßnahmen verspricht er sich eine bessere Nutzererfahrung.

Bereits im August vergangenen Jahres hatte Microsoft 1500 Apps aus dem Windows Store gelöscht, die sich als andere Anwendungen ausgaben. Darunter fanden sich etwa ein falsches Update auf Windows 8.1, ein nicht von Adobe stammender Flash Player oder auch untätige Antivirenprogramme. Dabei handelte es sich nicht zwangsläufig um Malware. Vielmehr versuchten einige Entwickler, eigentlich kostenlos erhältliche Software – die gar nicht von ihnen stammte – für geringe Summen zu verkaufen.

Mit dem Löschen dieser Programme reagierte Microsoft auf die zunehmenden Beschwerden seiner Nutzer, die sich erst durch eine Reihe von Fake-Apps wühlen mussten, um die gesuchte echte Anwendung zu finden. Schon damals verschärfte das Unternehmen auch seine Richtlinien für die Zulassung zum Store, indem es sie um zu erfüllende Kriterien für Namensgebung, Kategorien und Icons ergänzte. Seitdem müssen Namen die Funktionalität einer App deutlich und korrekt widerspiegeln, Entwickler verpflichten sich zur korrekten Einordnung in Microsofts Kategorien, und Icons müssen sich von denen anderer Apps merklich unterscheiden.

Was bisher aber außer Acht blieb, war die Preisgestaltung für Anwendungen im Windows Store. „Der Preis einer App muss ihren Wert widerspiegeln“, erklärte dazu nun Bernardo Zamora, für Windows Apps und Store zuständiger Direktor bei Microsoft. Preise müssten außerdem „fair“ sein. „Das bedeutet, dass ähnliche Apps generell zu einem vergleichbaren Preis angeboten werden sollten. Es heißt auch, dass Entwickler zwar ihre Apps durch günstige Preise bewerben können, aber keine irregulären oder unfairen Praktiken nutzen dürfen, die gegen den Verhaltenskodex des Windows Store verstoßen.“

Entwickler fürchten nun, dass sie durch die Maßnahme zu günstigeren Preisen gezwungen werden. Sie dürfen die Preise ihrer eingestellten Apps zwar weiterhin nach eigenem Ermessen bestimmen, doch Microsoft kann diese dennoch aus seinem Store verbannen, wenn sie deutlich teurer sind als vergleichbare Programme.

Der Fokus auf die Preisgestaltung ist Teil von Microsofts Bemühungen, „einen robusteren Ansatz“ hinsichtlich seiner App-Zertifizierungsrichtlinie 10.1 durchzusetzen, um Fake-Anwendungen und solche, die das Branding besser bekannter Pendants zu ihrem Vorteil nutzen wollen, zu verhindern. „Wir werden Apps, die nicht unseren Richtlinien entsprechen, identifizieren, deren Entwickler über die ausgemachten Probleme informieren und bei weiterer Zuwiderhandlung entfernen“, fasst Zamora das Vorgehen zusammen.

Außer Apps, die zu anderen identisch sind oder ihnen stark gleichen, will Microsoft auch solche Programme löschen, die keinen „eigenständigen Inhalt, kreativen Wert oder Nutzen“ haben. Unter diese Definition fallen beispielsweise zahlreiche Taschenlampen-Apps. Ebenfalls achtet Microsoft künftig weiter verstärkt darauf, dass App passende Titel sowie Schlüsselwörter verwenden und Informationsanwendungen wie Reiseführer oder Tutorials angemessen bezeichnet sind.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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