Categories: CloudRechenzentrum

Amazon Web Services mit Umsatzsprung

Amazon hat die Bilanz für das erste Quartal vorgelegt und darin erstmals Zahlen für seine Cloudsparte Amazon Web Services (AWS) ausgewiesen. Zwischen Januar und März setzte der Online-Händler in dem Bereich 1,57 Milliarden Dollar um. Das entspricht einem Plus von 43 Prozent gegenüber den 1,1 Milliarden Dollar des Vorjahreszeitraums. 2014 nahm AWS insgesamt 5 Milliarden Dollar ein.

„Vor zehn Jahren entstanden, ist AWS ein gutes Beispiel dafür, wie wir bei Amazon an Ideen und Risiken herangehen“, sagte Amazon-CEO Jeff Bezos. „Wir konzentrieren uns unnachgiebig auf den Kunden und führen schnell Neuerungen ein.“ Amazon versuche nicht nur, schnell Ergebnisse abzuliefern, sondern sei auch immer bereit, langfristig zu denken.

Den operativen Gewinn seiner Cloudsparte gibt Amazon mit 265 Millionen Dollar an, die operativen Kosten mit 1,3 Milliarden Dollar. Beide erhöhten sich gegenüber dem ersten Fiskalquartal 2014 um 8 beziehungsweise 62 Prozent.

Insgesamt nahm Amazon 22,7 Milliarden Dollar ein, 15 Prozent mehr als vor einem Jahr. Aufgrund eines deutlichen Anstiegs der nicht operativen Kosten weist die Bilanz für die ersten drei Monate jedoch einen Verlust von 57 Millionen Dollar aus. Im ersten Quartal 2014 belief sich der Gewinn noch auf 108 Millionen Dollar.

Beide Kategorien fielen besser aus als von den Analysten erwartet. Im nachbörslichen Handel legte der Kurs der Amazon-Aktie deutlich um 6,8 Prozent oder 26,51 Dollar auf 416,50 Dollar zu, was einem neuen 52-Wochen-Hoch entspricht. Dafür sollten auch die AWS-Zahlen verantwortlich sein, auf deren Offenlegung Analysten und Anleger schon länger gehofft hatten.

Die Sparte Online-Handel trug zwischen Januar und März 21,1 Milliarden Dollar zum Gesamtergebnis bei. In Nordamerika erwirtschaftete sie einen operativen Gewinn von 517 Millionen Dollar (plus 78 Prozent), außerhalb dieser Region jedoch einen Verlust von 76 Millionen Dollar (plus 130 Prozent). Dafür war vor allem der starke Dollarkurs verantwortlich.

Im laufenden zweiten Quartal rechnet Amazon nun mit einem Umsatzwachstum zwischen 7 und 18 Prozent auf 20,6 bis 22,8 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn soll bis zu 50 Millionen Dollar betragen – Amazon schließt aber auch einen operativen Verlust von bis zu 500 Millionen Dollar nicht aus. Die Wall Street sagt 22,12 Milliarden Dollar Umsatz bei einem Non-GAAP-Verlust von 0,16 Dollar je Aktie voraus.

[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]

Tipp: Sind Sie ein Fachmann in Sachen Cloud Computing? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

3 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

3 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

3 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

3 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

3 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

3 Tagen ago